Für AWS Nut­zer war der Juni ein ruhi­ger Monat, denn Ama­zon hat nur wenige Neue­run­gen in die­sem Zeit­raum ver­öf­fent­licht. Die­ser Blog­bei­trag stellt einen Aus­schnitt aus den Neue­run­gen und Ankün­di­gun­gen des Monats Juni dar, erhebt aber nicht den Anspruch auf Voll­stän­dig­keit. Das Haupt­au­gen­merk liegt hier­bei auf Ver­än­de­run­gen, bei denen wir von einem direk­ten Ein­fluss auf unsere Kun­den aus­ge­hen. In die­sem Bei­trag wer­den ins­be­son­dere Ände­run­gen und Ankün­di­gun­gen der Ser­vices AWS Main­frame Moder­niza­tion Ser­vice, Ama­zon Pri­v­ate­Links und IoT Express­link vorgestellt.

Com­pute

Neben Ände­run­gen bezüg­lich der Größe eini­ger EC2-Instan­zen hat AWS auch einen neuen Ser­vice ver­öf­fent­licht, wel­cher die Moder­ni­sie­rung von Main­frames erleich­tern soll.

AWS Main­frame Moder­niza­tion Service

Seit meh­re­ren Jahr­zehn­ten spie­len Groß­rech­ner in der IT eine zen­trale Rolle. Zur Zeit ihrer Ein­füh­run­gen stell­ten Main­frames eine Art digi­tale Revo­lu­tion dar und so ist es nicht ver­wun­der­lich, dass auch heute noch in vie­len Berei­chen Groß­rech­ner zur Ver­ar­bei­tung von Daten ein­ge­setzt wer­den. Um die Migra­tion die­ser mög­lichst ein­fach zu gestal­ten, hat AWS im Juni den AWS Main­frame Moder­niza­tion Ser­vice veröffentlicht. 

Die Moder­ni­sie­rung eines Main­frames basiert auf vier Säu­len: Dem Ana­ly­sie­ren der aktu­el­len Situa­tion, dem Aus­fin­dig­ma­chen von Appli­ka­tio­nen für einen Proof of Con­cept und dem Ent­wurf eines Migra­ti­ons­plans, die eigent­li­che Migra­tion und Moder­ni­sie­rung in die neue Umge­bung, sowie schluss­end­lich dem Betrieb und der Opti­mie­rung der neuen Umgebung.

AWS Main­frame Moder­niza­tion soll den „Lift“-Part der Migra­tion erleich­tern. Der Ser­vice stellt fully-mana­ged Res­sour­cen zur Ver­fü­gung auf wel­che der Main­frame migriert wer­den kann, wel­che über die Kon­sole, die CLI oder via APIs ver­wal­tet wer­den können.

In Europa ist der Ser­vice seit Juni in Frank­furt und Irland ver­füg­bar. Kos­ten­tech­nisch ori­en­tiert er sich am pay-as-you-go Model. Gege­be­nen­falls not­wen­dige Third-Party Lizen­zen sind in den stünd­li­chen Kos­ten ein­kal­ku­liert. Genauere Infor­ma­tio­nen zu den Kos­ten kön­nen der Doku­men­ta­tion ent­nom­men wer­den: Main­frame Moder­niza­tion Service

Machine Lear­ning

Ama­zon CodeWhisperer

Soft­ware­ent­wick­ler und Coding-Enthu­si­as­ten pro­bie­ren über die Jahre immer mehr Tools und Exten­si­ons aus, um sich selbst die Arbeit zu erleich­tern und zu stan­dar­di­sie­ren. Ins­be­son­dere, wenn es um die Wahl der rich­ti­gen IDE geht, kön­nen hit­zige Dis­kus­sio­nen ent­ste­hen. Zu den häu­figs­ten Grün­den, sich für oder gegen eine IDE zu ent­schei­den, zählt unter­and­e­rem auch die Anzahl und Qua­li­tät von Exten­si­ons, die die Arbeit erleich­tern sol­len und bei­spiels­weise Auto­ver­voll­stän­di­gung oder auto­ma­ti­sche For­ma­tie­rung bieten.

Mit AWS Code­Whispe­rer hat Ama­zon nun eine eigene Erwei­te­rung ent­wi­ckelt, die Ent­wick­ler bei der Erstel­lung von Code unter­stüt­zen soll. Code­Whispe­rer basiert auf einem Machine Lear­ning Modell, wel­ches auf meh­re­ren Mil­li­ar­den Zei­len Code trai­niert wurde. Ein­mal instal­liert, ana­ly­siert Code­Whispe­rer ein­ge­ge­be­nen Code kon­ti­nu­ier­lich und arbei­tet Vor­schläge zur Ver­bes­se­rung basie­rend auf dem eige­nen Coding-Style aus. Diese Vor­schläge kön­nen dann vom Ent­wick­ler ent­we­der direkt über­nom­men oder aber noch ange­passt werden.

Zum jet­zi­gen Stand­punkt bringt Code­Whispe­rer aller­dings noch eine Limi­tie­run­gen mit sich. AWS Code­Whispe­rer ist zunächst ledig­lich in Pre­view ver­füg­bar. Wei­ter­hin unter­stützt die Exten­sion nur Python, Java und Java­Script geschrie­ben in VSCode, Intel­liJ, PyCh­arm, WebStorm und natür­lich AWS Cloud9. Bereits jetzt hat Ama­zon aber den zukünf­ti­gen Sup­port für die Lambda Kon­sole angekündigt.

Net­wor­king

Die Anbin­dung von loka­len Res­sour­cen an die Cloud ist eine der wich­tigs­ten Auf­ga­ben im Bereich des Cloud-Com­pu­tings – ins­be­son­dere, wenn man gesetz­li­che oder fir­men­in­terne Regu­la­rien mit in Betracht zieht.

Ama­zon PrivateLink

AWS Pri­v­ate­Link erlaubt die private Anbin­dung, zwi­schen einem VPC in der AWS Cloud, AWS Ser­vices und on-premises Netz­wer­ken. Somit ist Pri­v­ate­Link einer der wich­tigs­ten Ser­vices, wenn es darum geht, den Traf­fic von Daten zu sichern.

Im Juni wurde unter ande­rem der Sup­port von Pri­v­ate­Links zu S3 on Out­posts, AWS Pan­orama und AWS Backup bekannt gege­ben und eli­mi­niert so bei Anbin­dung der Ser­vices die Nut­zung von public IPs oder Proxy-Servern.

AWS IoT ExpressLink

AWS IoT Express­Link ist eine Soft­ware, die die Anbin­dung an IoT Geräte an die Cloud beschleu­ni­gen soll. Vor­ge­stellt wurde der Ser­vice erst­mals wäh­rend er re:invent 2021 und ist nun seit Juni für alle Kun­den der AWS verfügbar.

Die Anbin­dung an IoT-Devices an die Cloud kann Ent­wick­ler im Nor­mall­fall meh­rere tau­send Zei­len Code kos­ten, denn Eigen­schaf­ten wie Ver­schlüs­se­lung und Net­wor­king müs­sen berück­sich­tigt wer­den, dür­fen aber nicht die funk­ti­ons­weise des Geräts beein­flus­sen. Die Geräte müs­sen also zusätz­li­che Arbeit leis­ten, für die sie gege­be­nen­falls nicht kon­zi­piert sind. Ins­be­son­dere ältere Geräte sind auf­grund ihrer limi­tier­ten Kapa­zi­tä­ten nicht für die Anbin­dung an die Cloud geeig­net, denn sie kön­nen die not­wen­dige Rechen­leis­tung für die kryp­to­gra­phi­schen Auf­ga­ben oft nicht aufbringen.

Module, die auf AWS IoT Express­Link zurück­grei­fen, ent­hal­ten Code-Snip­pets, die die Anbin­dung an die Cloud erleich­tern und die Ent­wick­lungs­zeit redu­zie­ren. Wei­ter­hin wird ein Groß­teil der zusätz­lich benö­tig­ten Res­sour­cen an den Ser­vice – bezie­hungs­weise das Modul – aus­ge­la­gert. Dies ermög­licht es, dass auch sonst nicht-kom­pa­ti­ble Geräte den Schritt in die Cloud mit­ge­hen können.

AWS stellt eine Viel­zahl von Modu­len über den Part­ner Device Kata­log zur Ver­fü­gung. Kits, die hier­über bestellt wer­den, ent­hal­ten einen Pro­zes­sor, der die Rechen­ar­beit über­nimmt, oder sie ver­bin­den sich an eine Ent­wick­lungs­platt­form wie Arduino.

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