Ein­lei­tung 

Die rasante Ent­wick­lung der Künst­li­chen Intel­li­genz (KI) steht im Zen­trum eines bei­spiel­lo­sen tech­no­lo­gi­schen Wan­dels, der das Poten­zial hat, unsere Gesell­schaft grund­le­gend zu ver­än­dern. Aber wie kön­nen Unter­neh­men, Insti­tu­tio­nen und sogar wir als Pri­vat­per­so­nen den Sprung in diese revo­lu­tio­näre Ära bewusst und effi­zi­ent voll­zie­hen? Wel­che Her­aus­for­de­run­gen und offe­nen Fra­gen müs­sen wir adres­sie­ren, bevor wir uns voll­kom­men auf diese Tech­no­lo­gie ein­las­sen? Und wel­chen Ein­fluss könnte Gene­ra­tive Künst­li­che Intel­li­genz (GenAI), eine spe­zi­elle Form der KI, auf unse­ren Wohl­stand und die wirt­schaft­li­che Sta­bi­li­tät haben? 

Die­ser Blog-Bei­trag hat das Ziel, Licht ins Dun­kel die­ser kom­ple­xen Fra­gen zu brin­gen. Wir wer­den dabei zunächst den Kon­text der KI-Revo­lu­tion durch den Ver­gleich mit his­to­ri­schen Wachs­tums­trei­bern wie dem Inter­net, der Dampf­ma­schine und der Elek­tri­fi­zie­rung her­stel­len. Danach wer­den wir uns die tech­no­lo­gi­schen Grund­la­gen, ins­be­son­dere von Large Lan­guage Models (LLMs), die eine Form von GenAI dar­stel­len, näher anse­hen und erklä­ren, warum diese weit mehr sind als nur die Tech­no­lo­gie hin­ter Chat­bots wie GPT (Gene­ra­tive Pre-trai­ned Transformer). 

Dar­über hin­aus wer­den wir dis­ku­tie­ren, wie sich Unter­neh­men auf die Imple­men­tie­rung von KI vor­be­rei­ten soll­ten. Hier­bei geht es nicht nur um die tech­ni­sche Infrastruktur, son­dern auch um die Kol­la­bo­ra­tion zwi­schen ver­schie­de­nen Abtei­lun­gen und die Bereit­schaft, Risi­ken einzugehen. 

In den fol­gen­den Abschnit­ten wer­den wir detail­liert auf all diese Aspekte ein­ge­hen, um ein umfas­sen­des Bild der Chan­cen und Her­aus­for­de­run­gen von KI und ins­be­son­dere GenAI in der moder­nen Wirt­schaft zu zeichnen. 

Die KI-Revo­lu­tion: Warum GenAI mehr als nur ein wei­te­rer tech­no­lo­gi­scher Durch­bruch ist 

Um den Ein­fluss von Künst­li­cher Intel­li­genz (KI) auf das Wirt­schafts­wachs­tum zu ver­ste­hen, ist es wich­tig, die aktu­elle KI-Revo­lu­tion mit frü­he­ren tech­no­lo­gi­schen Durch­brü­chen zu ver­glei­chen. Stu­dien von Deloitte und McK­in­sey pro­gnos­ti­zie­ren, dass Gene­ra­tive Künst­li­che Intel­li­genz (GenAI) eine noch grö­ßere Wachs­tums­welle und gesell­schaft­li­chen Wohl­stand aus­lö­sen könnte als die Dampf­ma­schine, Indus­trie­ro­bo­ter und das Internet. 

Eine Stu­die des McK­in­sey Glo­bal Insti­tute schätzt, dass KI das glo­bale Brut­to­in­lands­pro­dukt (BIP) bis 2030 um durch­schnitt­lich 1,2 Pro­zent­punkte pro Jahr stei­gern kann. Dies über­trifft das Wachs­tum durch Dampf­ma­schi­nen, Indus­trie­ro­bo­ter und ICT zusam­men. Ins­ge­samt könnte KI bis 2030 einen zusätz­li­chen glo­ba­len Wert­schöp­fungs­bei­trag von 13 Bil­lio­nen US-Dol­lar gene­rie­ren. (Quelle) 

Es gibt Beden­ken hin­sicht­lich der Aus­wir­kun­gen von KI auf Arbeits­plätze und Ein­kom­mens­un­gleich­heit. Das World Eco­no­mic Forum schätzt, dass bis 2025 etwa 85 Mil­lio­nen Arbeits­plätze durch KI ver­lo­ren gehen könn­ten. His­to­ri­sche Tech­no­lo­gie­trei­ber führ­ten eben­falls zu Ver­än­de­run­gen in der Arbeits­welt, wobei alte Jobs ver­schwan­den und neue ent­stan­den. (Quelle

Infographic: Threads Shoots Past One Million User Mark at Lightning Speed | Statista

Die rasante Ent­wick­lung der Nut­zer­zah­len von ChatGPT, einem Ver­tre­ter des GenAI-Hypes, zeigt eine beein­dru­ckende Akzep­tanz. Fünf Tage nach dem Launch erreichte die Platt­form eine Mil­lion Nut­zer, und 64 Tage spä­ter waren es bereits 100 Mil­lio­nen. Diese schnelle Ver­brei­tung ist auf die bestehen­den glo­ba­len Kom­mu­ni­ka­ti­ons­netze zurück­zu­füh­ren, die durch das Inter­net ent­stan­den sind. 

Warum Unter­neh­men auf Künst­li­che Intel­li­genz set­zen müssen 

Der Ein­satz von KI Tech­no­lo­gien ist der­zeit so sehr im Gespräch wie noch nie, dabei wurde der Begriff bereits in den 1950er Jah­ren geprägt und geht zurück auf das Jahr 1936. 

Die fol­gende Über­sicht zeigt die zeit­li­che Chronologie: 

Seit Mitte der 2010er Jahre unter­stützt syn­vert eine breite Palette unse­rer Kun­den bei der Imple­men­tie­rung von KI-basier­ten Funk­ti­ons­mo­du­len. Ein typi­sches Bei­spiel hier­für sind Modelle, die auf Deep Lear­ning und Machine Lear­ning basie­ren und für die auto­ma­ti­sche Rech­nungs­er­fas­sung mit­tels Bil­der­ken­nung ein­ge­setzt wer­den. Doch wie dif­fe­ren­zie­ren sich GenAI-Modelle von klas­si­schen KI-Model­len, und ist GenAI tat­säch­lich immer die bes­sere Wahl? 

Sowohl GenAI als auch klas­si­sche Deep Lear­ning- und Machine Lear­ning-Modelle fal­len unter den Bereich der Künst­li­chen Intel­li­genz. Sie unter­schei­den sich jedoch in meh­re­ren ent­schei­den­den Aspekten: 

Zusam­men­fas­send lässt sich sagen, dass GenAI und klas­si­sche Modelle jeweils ihre eige­nen Vor- und Nach­teile haben. Wäh­rend GenAI das Poten­zial für brei­tere und kom­ple­xere Anwen­dun­gen bie­tet, sind klas­si­sche Modelle oft spe­zia­li­siert und in bestimm­ten Anwen­dungs­fäl­len effi­zi­en­ter und bewährter. 

Das Tech­no­lo­gi­sche Poten­tial Ver­ste­hen und Umset­zen: GenAI und die Unternehmensstruktur 

Die Ana­lo­gie zum schnells­ten Auto 

Stel­len Sie sich vor, Sie und Ihre Mit­men­schen besit­zen das schnellste Auto der Welt, aber nur einige wenige wis­sen, wie man es fährt. Sie wür­den zu Fuß gehen und frus­triert zuse­hen, wie andere an Ihnen vor­bei­zie­hen. Genauso ver­hält es sich mit dem Poten­zial von gene­ra­ti­ver künst­li­cher Intel­li­genz (GenAI). Tech­no­lo­gi­sche Fort­schritte allein sind nutz­los, wenn sie nicht sach­ge­mäß in ein Unter­neh­men inte­griert wer­den. Es geht also nicht nur darum, die Tech­no­lo­gie zu besit­zen, son­dern auch darum, zu wis­sen, wie man sie effek­tiv nutzt. 

Struk­tu­relle Ver­än­de­run­gen: Es Beginnt im Kopf 

Wie kön­nen Unter­neh­men GenAI erfolg­reich in ihre Struk­tur inte­grie­ren? Hier­bei han­delt es sich um mehr als nur eine tech­ni­sche Her­aus­for­de­rung; es ist eine Frage der Unter­neh­mens­kul­tur und der Ein­stel­lung der Füh­rungs­etage. Ähn­lich wie per­sön­li­che Gewohn­hei­ten nicht über Nacht geän­dert wer­den kön­nen, ist auch eine nach­hal­tige Ände­rung der Unter­neh­mens­struk­tur ein lang­fris­ti­ger Pro­zess. Die Füh­rungs­etage muss eine Men­ta­li­tät ent­wi­ckeln, die den struk­tu­rel­len Wan­del ermög­licht und die Not­wen­dig­keit für die­sen Wan­del versteht. 

Vom Kon­zept zur Pra­xis: Zusam­men­ar­beit als Schlüssel 

Unter­neh­men mit einer bereits vor­han­de­nen Kom­pe­tenz für struk­tu­rel­len Wan­del haben hier einen kla­ren Vor­teil. Doch die Inte­gra­tion von GenAI ist ein kom­ple­xes und lang­wie­ri­ges Unter­fan­gen. Wie Bianca Scheff­ler, Lead Data Cul­ture & Inno­va­tion bei Swiss Re, bei ihrem jüngs­ten Vor­trag beim BI & Ana­ly­tics Day in Zürich betonte, ist eine effi­zi­ente Zusam­men­ar­beit zwi­schen IT, Fach­be­rei­chen und Data Sci­en­tists ent­schei­dend. Scheff­ler orga­ni­siert regel­mä­ßige Data Camps, bei denen Fach­be­rei­che und IT-Experten in einen offe­nen Dia­log tre­ten kön­nen. Dar­über hin­aus bie­tet ihr Team Schu­lun­gen für Füh­rungs­kräfte an, um das Ver­ständ­nis für die Inter­pre­ta­tion von Daten und Dia­gram­men zu schär­fen und die Gefahr von Daten­bias zu mini­mie­ren, wodurch die Qua­li­tät von Ent­schei­dun­gen nach­hal­tig ver­bes­sert wird (Fach­be­griff: Data Literacy). 

Stra­te­gien zur erfolg­rei­chen Inte­gra­tion von GenAI 

Um das volle Poten­zial von GenAI aus­zu­schöp­fen, müs­sen Unter­neh­men eine klare Stra­te­gie ent­wi­ckeln, die sowohl die tech­ni­sche als auch die kul­tu­relle Trans­for­ma­tion umfasst. Dazu gehört: 

Schu­lun­gen und Wei­ter­bil­dung: Kon­ti­nu­ier­li­che Schu­lun­gen für Mit­ar­bei­ter auf allen Ebe­nen, um das Ver­ständ­nis und die Fähig­kei­ten im Umgang mit GenAI zu verbessern. 

Inter­dis­zi­pli­näre Teams: Die Bil­dung von Teams, die IT-Experten, Fach­be­reichs­spe­zia­lis­ten und Data Sci­en­tists umfas­sen, ist ent­schei­dend, um die viel­fäl­ti­gen Aspekte der GenAI-Inte­gra­tion abzu­de­cken. Viele Ideen ent­ste­hen erst durch gemein­same Gesprä­che. Das Ver­ständ­nis dafür, was tech­nisch mög­lich ist, muss mit dem Wis­sen dar­über kom­bi­niert wer­den, was benö­tigt wird. Ein tech­no­lo­gi­scher Wan­del kann nicht allein aus der IT her­aus vor­an­ge­trie­ben wer­den, son­dern erfor­dert die Zusam­men­ar­beit und das Wis­sen aller rele­van­ten Bereiche. 

Fle­xi­bi­li­tät und Anpas­sungs­fä­hig­keit: Eine offene und fle­xi­ble Unter­neh­mens­kul­tur, die bereit ist, sich an neue Tech­no­lo­gien und Arbeits­wei­sen anzupassen. 

Ethik und Ver­ant­wort­lich­keit: Berück­sich­ti­gung ethi­scher Fra­gen und Eta­blie­rung von Ver­ant­wort­lich­kei­ten, um sicher­zu­stel­len, dass GenAI ver­ant­wor­tungs­voll und zum Nut­zen aller ein­ge­setzt wird. 

Ins­ge­samt müs­sen Unter­neh­men erken­nen, dass GenAI mehr ist als nur eine wei­tere Tech­no­lo­gie; sie ist ein Werk­zeug, das, wenn es rich­tig ein­ge­setzt wird, die Land­schaft des moder­nen Geschäfts­um­felds neu­ge­stal­ten kann. Doch um die­ses Poten­zial aus­zu­schöp­fen, bedarf es einer durch­dach­ten Stra­te­gie, der Bereit­schaft zur Ver­än­de­rung und einer star­ken inter­dis­zi­pli­nä­ren Zusammenarbeit.