Ein­lei­tung

In den ers­ten bei­den Tei­len unse­rer Serie „Effi­zi­en­ter Arbei­ten“ haben wir unter­sucht, wie Mee­tings opti­miert und E‑Mails effi­zi­en­ter ver­wal­tet wer­den kön­nen. Im drit­ten Teil unse­rer Serie „Effi­zi­en­ter Arbei­ten“ wid­men wir uns dem Pro­jekt­ma­nage­ment. Pro­jekte wir­ken schnell über­wäl­ti­gend, vor allem ange­sichts der Viel­zahl von Pla­nungs­me­tho­den und Tools. Ein ein­fa­cher und intui­ti­ver Ansatz, der Ori­en­tie­rung bie­tet, ist das Natür­li­che Pla­nungs­mo­dell von David Allen.

Die­ses Modell basiert auf unse­rer natür­li­chen Denk­weise, Pro­jekte zu struk­tu­rie­ren und zu orga­ni­sie­ren. Es hilft, Pro­jekte effi­zi­ent zu pla­nen, indem kon­krete nächste Schritte defi­niert wer­den. So wer­den per­sön­li­che und beruf­li­che Pro­jekte stress­frei bewältigt.

Das natür­li­che Pla­nungs­mo­dell für Projekte

David Allen beschreibt das Natür­li­che Pla­nungs­mo­dell als einen Ansatz, der unsere natür­li­che Denk­weise bei der Orga­ni­sa­tion von Pro­jek­ten wider­spie­gelt. Im Gegen­satz zu star­ren Pla­nungs­me­tho­den greift die­ses Modell auf einen fle­xi­blen und intui­ti­ven Pro­zess zurück, der uns dabei unter­stützt, Pro­jekte effek­tiv zu struk­tu­rie­ren und den Über­blick zu behal­ten. Der Pro­zess besteht aus fünf klar defi­nier­ten Phasen:

1. Zweck und Prin­zi­pien klären

Der erste Schritt im Natür­li­chen Pla­nungs­mo­dell ist die Klä­rung des Zwecks. Warum gibt es die­ses Pro­jekt über­haupt? Was soll es bewir­ken? Der Zweck sollte darin bestehen, ein spe­zi­fi­sches Pro­blem der Ziel­gruppe oder der Kun­den zu lösen. Ein kla­rer Zweck ver­leiht dem Pro­jekt Rich­tung und erleich­tert die Entscheidungsfindung.

Bei­spiel: Bei der Ent­wick­lung eines neuen Pro­dukts könnte der Zweck darin bestehen, ein bestehen­des Kun­den­pro­blem zu lösen, wie etwa die Ver­bes­se­rung der Effi­zi­enz von Arbeits­ab­läu­fen oder die Redu­zie­rung von Kos­ten. Der Fokus sollte dabei auf den Mehr­wert für den Kun­den lie­gen – also wie das Pro­dukt oder die Dienst­leis­tung das Leben des Kun­den erleichtert. 

Prin­zi­pien klä­ren: Prin­zi­pien die­nen als Leit­li­nien für die Umset­zung des Pro­jekts und hel­fen, in schwie­ri­gen Situa­tio­nen die rich­tige Ent­schei­dung zu tref­fen. Diese könn­ten zum Bei­spiel beinhal­ten, dass das Pro­jekt im Ein­klang mit den Unter­neh­mens­wer­ten steht, dass ethi­sche Stan­dards gewahrt wer­den oder dass bestimmte Qua­li­täts­stan­dards erfüllt wer­den müs­sen. Diese Prin­zi­pien geben den Rah­men vor, in dem das Team arbei­tet, und hel­fen, in schwie­ri­gen Situa­tio­nen die rich­tige Ent­schei­dung zu treffen.

2. Das gewünschte Ergeb­nis definieren

Sobald der Zweck klar ist, defi­niere das gewünschte End­ergeb­nis. Wie sieht der Erfolg des Pro­jekts aus? Ein klar defi­nier­tes Ergeb­nis rich­tet das Team auf ein gemein­sa­mes Ziel aus.

Bei­spiel: Im Fall der Pro­dukt­ein­füh­rung könnte das gewünschte Ergeb­nis sein, dass das Pro­dukt inner­halb von sechs Mona­ten auf den Markt kommt und von den Nut­zern posi­tiv bewer­tet wird, weil es deren Pro­bleme effek­tiv löst.

3. Brain­stor­ming der nächs­ten Schritte

Sobald Zweck und Ergeb­nis fest­ste­hen, beginnt der krea­tive Pro­zess des Brain­stor­mings. Wel­che Ideen und Schritte sind not­wen­dig, um das gewünschte Ergeb­nis zu errei­chen? In die­ser Phase soll­test du alles sam­meln, was dir ein­fällt, ohne dich selbst ein­zu­schrän­ken. Ein offe­ner Pro­zess unter­stützt dabei, neue Ansätze zu ent­de­cken und Hin­der­nisse früh­zei­tig zu erkennen.

Tipp: Ver­wende ent­we­der digi­tale Tools wie Trello, Asana oder Notion, um deine Ideen zu visua­li­sie­ren und zu orga­ni­sie­ren. Alter­na­tiv reicht oft schon ein ein­fa­ches Blatt Papier und ein Stift, um den krea­ti­ven Pro­zess zu star­ten. Wich­tig ist, den Fokus auf die Ideen­fin­dung zu legen, statt von Tools abhän­gig zu sein.

4. Orga­ni­sie­ren

Nach­dem alle Ideen gesam­melt wur­den, ist es an der Zeit, diese zu ord­nen. Wel­che Schritte müs­sen in wel­cher Rei­hen­folge durch­ge­führt wer­den? Wel­che Auf­ga­ben haben Prio­ri­tät? Hier ent­ste­hen To-do-Lis­ten, Zeit­pläne und eine klare Ablauf­struk­tur. Das Ziel: einen rea­lis­ti­schen und umsetz­ba­ren Plan erstellen.

5. Nächste Schritte definieren

Der letzte Schritt besteht darin, die nächs­ten kon­kre­ten Schritte fest­zu­le­gen. Was muss als Nächs­tes getan wer­den, um das Pro­jekt vor­an­zu­brin­gen? Jeder Schritt sollte klar und umsetz­bar sein. Hilf­rei­che Fra­gen sind: „Was ist der nächste phy­si­sche Schritt, den ich unter­neh­men muss?“ oder „Was muss pas­sie­ren, damit das Pro­jekt wei­ter voranschreitet?“

Wich­tig dabei ist, dass jede die­ser Aktio­nen einer kla­ren Ver­ant­wort­lich­keit zuge­wie­sen wird. Es muss eine kon­krete Per­son dafür ver­ant­wort­lich sein, dass der nächste Schritt umge­setzt wird. Dies ist beson­ders ent­schei­dend, wenn es um grö­ßere Mei­len­steine oder kom­ple­xere Auf­ga­ben geht. Auch wenn meh­rere Per­so­nen an einer Auf­gabe betei­ligt sind, sollte immer eine Per­son die Gesamt­ver­ant­wor­tung über­neh­men, damit es kei­nen Unklar­hei­ten gibt, wer den Fort­schritt sicher­stel­len muss. So bleibt das Pro­jekt in Bewe­gung, und Auf­ga­ben gera­ten nicht ins Stocken.

Ein simp­les Beispiel

Unsere Defi­ni­tion eines ‚Pro­jekts‘ ist jedes Ergeb­nis, zu des­sen Errei­chung du dich ver­pflich­tet hast und das mehr als einen Hand­lungs­schritt erfordert.

David Allen

Das Natür­li­che Pla­nungs­mo­dell lässt sich nicht nur auf große beruf­li­che Pro­jekte anwen­den. Die Defi­ni­tion von einem Pro­jekt in Get­ting Things Done ist sehr all­ge­mein, sodass auch all­täg­li­che Auf­ga­ben als Pro­jekt gewer­tet wer­den. Ein gutes Bei­spiel dafür ist die Pla­nung eines Abend­essens in einem Restau­rant.

Viel­leicht hast du Hun­ger und möch­test schnell etwas essen, oder ein beson­de­rer Anlass steht an. Der Zweck – ob schnelle Nah­rungs­auf­nahme oder ein gemüt­li­ches Zusam­men­sein – gibt auto­ma­tisch die Rich­tung der Pla­nung vor. Gleich­zei­tig spie­len unbe­wusst auch unsere Prin­zi­pien eine Rolle: Viel­leicht soll das Essen leicht ver­dau­lich sein, das Restau­rant in der Nähe, oder es muss bestimmte Vor­lie­ben berücksichtigen.

Sobald wir das gewünschte Ergeb­nis defi­niert haben – ein schö­nes Abend­essen in ange­neh­mer Atmo­sphäre – beginnt unser Gehirn, die nächs­ten Schritte zu pla­nen. Wel­che Restau­rants pas­sen zu unse­ren Vor­stel­lun­gen? Müs­sen wir eine Reser­vie­rung machen? Diese Über­le­gun­gen – Brain­stor­ming und Orga­ni­sa­tion – lau­fen intui­tiv ab, ohne bewusste Steuerung.

Am Ende tref­fen wir Ent­schei­dun­gen und agie­ren: Ein Restau­rant wird gewählt, eine Reser­vie­rung vor­ge­nom­men, und der Abend wird geplant. Der gesamte Pro­zess ver­läuft intui­tiv und effi­zi­ent – ein Bei­spiel dafür, wie unser Ver­stand auf natür­li­che Weise Pro­jekte orga­ni­siert, ohne dass wir uns der ein­zel­nen Pla­nungs­schritte bewusst sind. Diese natür­li­che Pla­nung lässt sich genauso auf grö­ßere Pro­jekte anwenden

Prak­ti­sche Anwen­dung des natür­li­chen Planungsmodells

Das Natür­li­che Pla­nungs­mo­dell ist ein pra­xis­na­hes Werk­zeug für viele Berei­che des Pro­jekt­ma­nage­ments. Ins­be­son­dere bei tech­nisch kom­ple­xen Pro­jek­ten, wie der Ein­füh­rung einer ETL-Platt­form (Extract, Trans­form, Load) auf Micro­soft Azure, zeigt das Modell seine Stär­ken. In den fol­gen­den Unter­ka­pi­teln wird Schritt für Schritt gezeigt, wie das Modell auf ein sol­ches Pro­jekt ange­wen­det wer­den kann.

1. Zweck und Prin­zi­pien klären:

Der erste Schritt besteht darin, den Zweck des Pro­jekts zu klä­ren. In unse­rem Bei­spiel liegt der Zweck darin, die Daten­ver­ar­bei­tungs­pro­zesse im Unter­neh­men zu opti­mie­ren, indem eine ska­lier­bare und auto­ma­ti­sierte ETL-Platt­form ein­ge­führt wird. Damit sol­len Effi­zi­enz und Zuver­läs­sig­keit der Daten­flüsse im Unter­neh­men nach­hal­tig gestei­gert werden.

Ein kla­rer Zweck gibt dem Pro­jekt die Rich­tung vor. Ebenso wich­tig sind die Prin­zi­pien, die die Umset­zung lei­ten. Für die­ses Pro­jekt könn­ten neben Daten­si­cher­heit und Bud­get­treue auch meta­da­ten­ge­trie­bene ETL-Pipe­lines als Prin­zip fest­ge­legt wer­den. Der Ein­satz von Meta­da­ten sorgt dafür, dass das Sys­tem fle­xi­bel bleibt und bei Ände­run­gen schnell und ein­fach ange­passt wer­den kann. Dies gewähr­leis­tet eine nach­hal­tige und zukunfts­si­chere Lösung.

2. Gewünsch­tes Ergeb­nis definieren:

Im nächs­ten Schritt wird das gewünschte Ergeb­nis des Pro­jekts klar defi­niert. Ein erfolg­rei­ches Ergeb­nis könnte in die­sem Fall darin bestehen, dass die ETL-Platt­form sta­bil läuft, die Daten­flüsse auto­ma­ti­siert sind und die Inte­gra­tion mit bestehen­den Sys­te­men rei­bungs­los funk­tio­niert. Bis wann gewisse Mei­len­steine erreicht wer­den sol­len, fällt auch hierunter.

Ein klar defi­nier­tes Ergeb­nis ist ent­schei­dend, da es dem Team ein gemein­sa­mes Ziel vor­gibt. Wenn alle wis­sen, wie der Erfolg aus­sieht, kön­nen Ent­schei­dun­gen und Hand­lun­gen geziel­ter auf die­ses Ergeb­nis aus­ge­rich­tet werden.

3. Brain­stor­ming der nächs­ten Schritte

Nach­dem der Zweck und das Ergeb­nis klar sind, folgt das Brain­stor­ming. In die­ser Phase wer­den alle mög­li­chen Ideen und Schritte gesam­melt, die zur Errei­chung des Ergeb­nis­ses füh­ren könnten.

Fra­gen wie: „Wel­che Azure-Dienste benö­ti­gen wir?“, „Wie inte­grie­ren wir die Platt­form in bestehende Sys­teme?“ oder „Wel­che Her­aus­for­de­run­gen könn­ten auf­tre­ten?“ hel­fen dabei, alle rele­van­ten Aspekte des Pro­jekts zu berück­sich­ti­gen. Die­ser krea­tive Pro­zess ermög­licht es, neue Lösungs­an­sätze zu fin­den und mög­li­che Pro­bleme früh­zei­tig zu iden­ti­fi­zie­ren. Hier bie­tet sich oft eine ein­fa­che Mind­map auf einem Blatt Papier an.

4. Orga­ni­sie­ren der Ideen und Planung

Nach dem Brain­stor­ming müs­sen die gesam­mel­ten Ideen in eine sinn­volle Struk­tur gebracht wer­den. Wel­che Schritte müs­sen in wel­cher Rei­hen­folge durch­ge­führt wer­den? Wel­che Auf­ga­ben haben Priorität?

Hier ent­steht eine kon­krete Pro­jekt­struk­tur, die alle Arbeits­schritte umfasst. Für die Ein­füh­rung der ETL-Platt­form könnte dies die Aus­wahl der rich­ti­gen Azure-Dienste, die Ein­rich­tung der Daten-Pipe­lines und die Imple­men­tie­rung von Sicher­heits­pro­to­kol­len umfas­sen. Zeit­pläne und klare Auf­ga­ben­ver­tei­lung sor­gen dafür, dass das Pro­jekt effek­tiv vor­an­schrei­tet. Hier wird je nach Bran­che, Unter­neh­men und Pro­jekt, oft auf eine kom­ple­xere Pro­jekt­pla­nungs­soft­ware gesetzt. Das hat natür­lich sei­nen Sinn und Zweck und soll hier nicht ersetzt werden.

5. Nächste Schritte defi­nie­ren und Ver­ant­wort­lich­kei­ten festlegen

Der letzte und ent­schei­dende Schritt besteht darin, die nächs­ten kon­kre­ten Schritte fest­zu­le­gen und die Ver­ant­wort­lich­kei­ten zu ver­tei­len. Nicht nur jede ein­zelne Auf­gabe muss klar zuge­ord­net wer­den. Jeder Mei­len­stein im Pro­jekt sollte ebenso einer kla­ren Per­son zuge­wie­sen wer­den, die für den Fort­schritt ver­ant­wort­lich ist. So bleibt das Pro­jekt in Bewe­gung, und Auf­ga­ben gera­ten nicht ins Stocken.

Das Unna­tür­li­che Planungsmodell

When you find yours­elf in a hole, stop digging.

Will Rogers

Das Unna­tür­li­che Pla­nungs­mo­dell (auch Reak­tive Pla­nungs­mo­dell) ist ein weit ver­brei­te­ter, aber inef­fi­zi­en­ter Ansatz. Es wird häu­fig dann ver­wen­det, wenn Pro­jekte unter gro­ßem Druck ste­hen oder chao­tisch star­ten. Anstatt mit einer kla­ren Vision und Struk­tur zu begin­nen, ver­fal­len Teams oft direkt in Aktio­nis­mus. Die Hoff­nung ist, das Pro­blem durch rei­nes Han­deln zu lösen. Doch genau das führt oft zu noch mehr Ver­wir­rung und Chaos.

Der hek­ti­sche Start: Mehr Aktion, weni­ger Plan

Wenn ‚der Laden brennt‘, lau­tet die erste Reak­tion oft: mehr Action, mehr Arbeit, mehr Res­sour­cen! Die Idee dahin­ter ist, dass inten­si­vere Anstren­gun­gen das Pro­blem lösen. Das Team wird grö­ßer, arbei­tet här­ter und mehr – aber das führt nicht unbe­dingt zum Ziel. Die Atmo­sphäre wird hek­tisch und stres­sig. Alle sind beschäf­tigt, aber nie­mand weiß genau, ob diese Akti­vi­tä­ten tat­säch­lich zu einer Lösung führen.

Orga­ni­sa­tion nach dem Chaos

Wenn das blinde Han­deln nicht funk­tio­niert, kommt der nächste Schritt: „Wir müs­sen uns bes­ser orga­ni­sie­ren!“ Es wer­den Struk­tu­ren geschaf­fen, Auf­ga­ben neu ver­teilt und Pro­zesse defi­niert. Anstatt das Pro­blem zu ver­ste­hen, wird es nur ver­wal­tet. Die eigent­li­che Lösung rückt dabei oft in den Hintergrund.

Der Ruf nach Kreativität

Wenn auch die Reor­ga­ni­sa­tion keine Erfolge bringt, for­dert jemand im Team mehr Krea­ti­vi­tät. Ein Brain­stor­ming wird ange­setzt, um neue Ideen zu sam­meln. Doch zu die­sem Zeit­punkt sind die meis­ten oft schon erschöpft. Echte krea­tive Durch­brü­che blei­ben aus, und das Team ver­liert an Energie.

Die ent­schei­dende Frage kommt zu spät

Erst am Ende, nach all die­sen Schrit­ten, stellt schließ­lich jemand die ent­schei­dende Frage: „Was wol­len wir hier eigent­lich errei­chen?“ Diese Frage gehört an den Anfang eines Pro­jekts. Statt­des­sen wird sie erst als letz­ter Aus­weg gestellt. Dadurch wird klar, dass hek­ti­sche Akti­vi­tät sel­ten zu nach­hal­ti­gem Erfolg führt.

Das Pro­blem des reak­ti­ven Pla­nungs­mo­dells ist die fal­sche Rei­hen­folge der Schritte. Auch wenn Pro­jekte am Anfang die not­wen­dige Zeit haben und nicht direkt mit Schritt 5 los­ge­legt wird, wird oft direkt beim Brain­stor­ming (Schritt 3) ange­fan­gen. Die Frage: „Wer hat eine gute Idee hierzu“ steht im Raum. Ohne aber die ers­ten bei­den Schritte des natür­li­chen Pla­nungs­mo­dells sinn­voll abzu­schlie­ßen, kann man gar nicht bewer­ten, ob eine Idee über­haupt gut ist.

Die Grund­la­gen der Pro­jekt­pla­nung: Nächste Schritte und Klar­heit schaffen

Im Kern dreht sich erfolg­rei­che Pro­jekt­pla­nung darum, kon­ti­nu­ier­lich die nächs­ten Schritte zu iden­ti­fi­zie­ren und sicher­zu­stel­len, dass jedes „beweg­li­che Teil“ eines Pro­jekts aktiv vor­an­ge­trie­ben wird. Ein Pro­jekt ist erst dann aus­rei­chend geplant, wenn für jede Kom­po­nente, die vor­an­ge­trie­ben wer­den kann, kon­krete nächste Hand­lungs­schritte fest­ge­legt wur­den – auch wenn andere Teile des Pro­jekts noch in der War­te­schleife sind.

Die nächs­ten Schritte klären

Für ein Pro­jekt mit meh­re­ren Kom­po­nen­ten ist es wich­tig zu fra­gen: „Gibt es etwas, das jemand bereits jetzt tun kann?“ Dies könnte bei­spiels­weise die Koor­di­na­tion von Red­nern für eine Kon­fe­renz sein, wäh­rend par­al­lel dazu ein Ver­an­stal­tungs­ort gesucht wird. In eini­gen Fäl­len gibt es nur eine ein­zige Kom­po­nente, die akti­viert wer­den kann, doch diese wird dann zur Schlüs­sel­funk­tion, um den Rest in Bewe­gung zu set­zen. Sobald klar ist, was als Nächs­tes getan wer­den muss, wird das Pro­jekt vor­an­ge­trie­ben – Schritt für Schritt.

Ver­ant­wort­lich­kei­ten klären

Ein wei­te­rer wich­ti­ger Punkt ist, sicher­zu­stel­len, dass jede Hand­lung jeman­dem zuge­ord­net wird. Wenn eine Auf­gabe nicht bei dir liegt, muss trotz­dem klar sein, wer sie über­neh­men soll. In gro­ßen Pro­jek­ten mit meh­re­ren Teams ist es ent­schei­dend, dass nicht jeder alle Pro­jekt­de­tails ken­nen muss, solange Ver­ant­wort­lich­kei­ten klar sind. Dies ver­hin­dert, dass Dinge über­se­hen oder ver­zö­gert werden.

Wie viel Pla­nung ist wirk­lich nötig?

Oft ist es nicht not­wen­dig, den gesam­ten Plan bis ins kleinste Detail aus­zu­ar­bei­ten. Meis­tens reicht es, den gewünsch­ten Aus­gang und die nächs­ten Schritte zu defi­nie­ren, um das Pro­jekt aus dem Kopf zu bekom­men und in Bewe­gung zu brin­gen. Die meis­ten Pro­jekte erfor­dern nur so viel Pla­nung, wie nötig ist, um sicher­zu­stel­len, dass du klare Hand­lungs­schritte und Erin­ne­run­gen hast, die du bei Bedarf über­prü­fen kannst.

Man sollte alles so ein­fach wie mög­lich machen, aber nicht einfacher.

Albert Ein­stein

Etwa 80 Pro­zent der Pro­jekte (in der weit gefass­ten Defi­ni­tion von GTD) las­sen sich mit einer ein­fa­chen To-do-Liste und der Defi­ni­tion der nächs­ten Schritte bewäl­ti­gen. Einige, etwa 15 Pro­zent, erfor­dern mög­li­cher­weise eine etwas umfang­rei­chere Pla­nung, wie etwa Brain­stor­ming oder das Erstel­len einer Mind­map. Nur 5 Pro­zent der Pro­jekte in GTD benö­ti­gen eine voll­stän­dige, detail­lierte Anwen­dung des gesam­ten Natür­li­chen Planungsmodells.

Mehr Klar­heit oder mehr Handlung?

Wenn du fest­stellst, dass du mehr Klar­heit über ein Pro­jekt brauchst, kannst du dich auf die ers­ten Schritte des Natür­li­che Pla­nungs­mo­dell kon­zen­trie­ren, um den Fokus auf das Gesamt­bild zu len­ken: von der Klä­rung des Zwecks über das Sam­meln neuer Ideen bis hin zur detail­lier­ten Orga­ni­sa­tion. Sollte das Pro­jekt dage­gen ins Sto­cken gera­ten, kann es not­wen­dig sein, sich auf die letz­ten Schritte zu fokus­sie­ren, um mehr Hand­lung zu generieren.

Fazit

Die Her­aus­for­de­run­gen, die sich bei der Pla­nung von Pro­jek­ten erge­ben, sind häu­fig die­sel­ben: feh­lende Klar­heit, inef­fi­zi­en­tes Han­deln und Frus­tra­tion über den Man­gel an Fort­schritt. Das Natür­li­che Pla­nungs­mo­dell von David Allen bie­tet eine ein­fa­che, struk­tu­rierte, aber fle­xi­ble Lösung für erfolg­rei­che Projektplanung.

Die Stärke liegt in sei­ner Viel­sei­tig­keit. Es kann in nahezu jedem Kon­text ein­ge­setzt wer­den – von der Pla­nung eines Fami­li­en­es­sens bis hin zu gro­ßen tech­ni­schen Imple­men­tie­run­gen in einem Unter­neh­men. Es kann zudem bereits bestehende Pro­jekt­pla­nung Best-Prac­ti­ces sinn­voll ergänzen.

Im Gegen­satz zu reak­ti­ven oder chao­ti­schen Ansät­zen, bei denen ohne kla­ren Plan ein­fach gehan­delt wird, bie­tet das Natür­li­che Pla­nungs­mo­dell einen struk­tu­rier­ten, aber fle­xi­blen Pro­zess, der unsere natür­li­che Denk­weise unter­stützt. Indem es den Zweck und das gewünschte Ergeb­nis in den Mit­tel­punkt stellt, schafft es Klar­heit und Orientierung.

Mit kla­ren Zie­len und kon­kre­ten nächs­ten Schrit­ten ver­hin­dert das Modell, dass Pro­jekte ins Sto­cken gera­ten oder die Moti­va­tion schwin­det. Es hilft dabei, das große Ganze im Blick zu behal­ten und gleich­zei­tig pro­ak­tiv auf neue Her­aus­for­de­run­gen zu reagie­ren. Ob neues Pro­jekt oder fest­ge­fah­re­nes Vor­ha­ben: Mit dem Natür­li­chen Pla­nungs­mo­dell bleibt das Ziel stets klar im Fokus.