Die­ser Bei­trag gibt einen Über­blick über die Durch­füh­rung des ETL-Pro­zes­ses unter Ver­wen­dung von Python mit der Exa­sol-Daten­bank1, einer ska­lier­ba­ren, ein­fa­chen und effek­ti­ven Lösung, die spe­zi­ell für die Daten­ana­lyse ent­wi­ckelt wurde.

Was ist ein ETL und warum ist es so wichtig?

ETL (Extra­hie­ren, Trans­for­mie­ren, Laden) ist ein zen­tra­ler Pro­zess in der Welt der Daten­ver­wal­tung und ‑ana­lyse, ins­be­son­dere wenn es um die Kon­so­li­die­rung, Umstruk­tu­rie­rung und das Laden von Daten in ein Data Ware­house geht. Er besteht aus drei wesent­li­chen Schritten:

  1. Extra­hie­ren: In die­ser Phase wer­den die Daten aus einer Viel­zahl von Quel­len extra­hiert, zu denen rela­tio­nale Daten­ban­ken, Text­da­teien, APIs, Alt­sys­teme und viele andere gehö­ren kön­nen. Diese Viel­falt an Quel­len spie­gelt die Kom­ple­xi­tät moder­ner Daten und die Bedeu­tung des Zugangs zu viel­fäl­ti­gen und aktu­el­len Daten wider.
  2. Trans­for­mie­ren: Nach der Extrak­tion müs­sen die Daten oft umge­wan­delt wer­den, um nütz­lich zu sein. Dazu kann eine Daten­be­rei­ni­gung gehö­ren, um feh­ler­hafte Werte zu ent­fer­nen oder zu kor­ri­gie­ren. Ein wei­tere mög­li­cher Teil­schritt ist die Nor­ma­li­sie­rung, um Red­un­dan­zen zu ver­rin­gern. Auch eine Inte­gra­tion zum Zusam­men­füh­ren von Daten aus ver­schie­de­nen Quel­len und die Berech­nung neuer, abge­lei­te­ter Fel­der sind mög­lich. Die­ser Schritt ist von ent­schei­den­der Bedeu­tung, da die Daten so auf­be­rei­tet wer­den müs­sen, dass sie für die anschlie­ßende Ana­lyse kon­sis­tent und kor­rekt sind.
  3. Laden: Schließ­lich wer­den die trans­for­mier­ten Daten in ein Data Ware­house oder ein ande­res Spei­cher­sys­tem gela­den. Das Data Ware­house ist ein zen­tra­ler Spei­cher­ort, der kom­plexe Ana­ly­sen der Daten ermög­licht, Berichte erstellt und daten­ge­steu­erte Ent­schei­dungs­pro­zesse unterstützt.

Die Bedeu­tung des ETLs

ETL ist aus meh­re­ren Grün­den von ent­schei­den­der Bedeutung:

Zen­tra­li­sie­rung von Daten: Sie ermög­licht es Unter­neh­men, Daten aus ver­schie­de­nen Quel­len in einem zen­tra­len Spei­cher zu kon­so­li­die­ren, was den Zugang und die Ana­lyse erleichtert.

Daten­qua­li­tät: Die Umwand­lungs­phase ver­bes­sert die Qua­li­tät der Daten und stellt sicher, dass sie kor­rekt, kon­sis­tent und für die Ana­lyse ver­wend­bar sind.

Effi­zi­enz: Der Daten­fluss wird auto­ma­ti­siert, so dass weni­ger feh­ler­an­fäl­lige und zeit­auf­wän­dige manu­elle Pro­zesse erfor­der­lich sind.

Fun­dierte Ent­schei­dun­gen: Durch die Bereit­stel­lung einer kor­rek­ten, inte­grier­ten Sicht auf die Daten, unter­stützt ETL-Geschäfts­ent­schei­dun­gen, die auf genauen, aktu­el­len Infor­ma­tio­nen basieren.

Warum sollte man ETL mit Python kombinieren?

Python ist eine der viel­sei­tigs­ten Pro­gram­mier­spra­chen auf dem Markt und bie­tet zahl­rei­che Vor­teile bei der Imple­men­tie­rung von ETL-Prozessen:

Umfang­rei­che Biblio­the­ken: Python ver­fügt über eine Viel­zahl von Biblio­the­ken wie pan­das, sql­al­chemy, pye­xa­sol und viele andere, die die Inter­ak­tion mit ver­schie­de­nen Daten­ty­pen und ‑quel­len erleich­tern. Außer­dem lässt sich Python gut in eine Viel­zahl von Tools und Platt­for­men inte­grie­ren und erleich­tert so die Imple­men­tie­rung von ETL-Pro­zes­sen in unter­schied­li­chen Umgebungen.

Benut­zer­freund­lich­keit: Die ein­fa­che und les­bare Syn­tax von Python macht die Spra­che für eine Viel­zahl von Ent­wick­lern zugäng­lich, auch für sol­che mit einem nicht-tech­ni­schen Hintergrund.

Ska­lier­bar­keit und Fle­xi­bi­li­tät: Python kann zur Erstel­lung von ETL-Lösun­gen ver­wen­det wer­den, die von klei­nen Pro­jek­ten bis hin zu kom­ple­xen, hoch ska­lier­ba­ren Sys­te­men reichen.

Aktive Com­mu­nity: Die große Com­mu­nity von Python bedeu­tet, dass es reich­lich Res­sour­cen, Unter­stüt­zung und stän­dige Updates gibt, die die Spra­che auf dem neu­es­ten Stand der moder­nen Anfor­de­run­gen halten.

Python hat sich auf­grund sei­ner Fle­xi­bi­li­tät und der brei­ten Ver­füg­bar­keit von Biblio­the­ken zu einem belieb­ten Werk­zeug für die Imple­men­tie­rung von ETL-Pro­zes­sen ent­wi­ckelt. So kann Python zum Bei­spiel zusam­men mit Exa­sol, einer hoch­per­for­man­ten In-Memory-Daten­bank­platt­form, genutzt werden.

Möch­ten Sie mehr über Exa­sol erfah­ren? Lesen Sie unse­ren Blog­bei­trag „Opti­mie­rungs­tipps und Best Prac­ti­ces für Exa­sol“.

Im Fol­gen­den wer­den Bei­spiel­codes für die Schritte Ver­bin­dung zu Exa­sol mit Python, Extraktions‑, Trans­for­ma­ti­ons- und Ladeprozess.

Ver­bin­dung zu Exa­sol mit Python

Um eine Ver­bin­dung zu einer Exa­sol-Daten­bank mit Python her­zu­stel­len, ver­wen­den wir die pye­xa­sol-Biblio­thek. Stel­len wir zunächst sicher, dass wir sie installieren:

pip install pyexasol

Danach kön­nen wir eine Ver­bin­dung zu unse­rer Daten­bank herstellen:

conn = pyexasol.connect(dsn='XXX.YYY.ZZ.AAA:Port', user='user', password='password', schema='myschema')
#Beispiel: dsn='192.168.56.101:8563'

Extrak­ti­ons­pro­zess

Die Daten­ex­trak­tion erfor­dert die Defi­ni­tion der Quelle, aus der die Daten extra­hiert wer­den sol­len. In die­sem Bei­spiel wer­den wir Daten aus einer Exa­sol-Tabelle extrahieren.

query = "SELECT * FROM PRODUCT"
data = conn.export_to_list(query)

Trans­for­ma­ti­ons­pro­zess

Sobald die Daten extra­hiert wur­den, ist der nächste Schritt die Trans­for­ma­tion. Die­sen kann Vor­gänge wie Daten­be­rei­ni­gung, Nor­ma­li­sie­rung, Anrei­che­rung und die Berech­nung neuer Fel­der umfassen.

def transform_data(data):
    transformed_data = []
    for row in data:
        # Simple transformations: conversion to capital letters
        transformed_row = [str(item).upper() for item in row]
        transformed_data.append(transformed_row)
    return transformed_data

transformed_data = transform_data(data)

Lade­pro­zess

Der letzte Schritt im ETL-Pro­zess ist das Laden der trans­for­mier­ten Daten in end­gül­ti­ges Ziel. Die­ses Ziel kann die Exa­sol-Daten­bank selbst oder ein ande­res Spei­cher­sys­tem sein kann.

conn.import_from_iterable(transformed_data, ('MYSCHEMA','PRODUCT'))

print("Data successfully uploaded!")

FAQ – die häu­figs­ten Fra­gen zum Thema „ETL mit Python“

Wie kann Python große Daten­men­gen wäh­rend des ETL-Pro­zes­ses verarbeiten?

Python kann große Daten­men­gen mit Hilfe von Biblio­the­ken wie pan­das bewäl­ti­gen, die es ermög­li­chen, Daten im Spei­cher zu bear­bei­ten pye­xa­sol, das die Leis­tung der Exa­sol-Daten­bank für effi­zi­ente Lese- und Schrei­b­ope­ra­tio­nen nutzt. In kom­ple­xe­ren Sze­na­rien kann Python Frame­works wie Apa­che Spark kom­bi­niert werden.

Was sind die Ein­schrän­kun­gen von ETL mit Python?

Obwohl Python sehr viel­sei­tig ist, kann es in Sze­na­rien mit hoher Ska­lier­bar­keit Ein­schrän­kun­gen haben. Zum Bei­spiel kön­nen für die Ver­ar­bei­tung gro­ßer Daten­men­gen in Echt­zeit Werk­zeuge wie Apa­che Spark oder andere Frame­works effi­zi­en­ter sein als Python alleine. Python kann jedoch mit die­sen Tools inte­griert wer­den, um sol­che Ein­schrän­kun­gen zu über­win­den. Zudem könnte Python als inter­pre­tierte Spra­che bei rechen­in­ten­si­ven Ope­ra­tio­nen weni­ger per­for­mant sein als kom­pi­lierte Sprachen.

Wie auto­ma­ti­siert man einen ETL-Pro­zess mit Python?

Ein ETL-Pro­zess in Python kann mit Cron-Jobs (auf Unix-Sys­te­men) oder dem Task Sche­du­ler (auf Win­dows) auto­ma­ti­siert wer­den. Eine fort­schritt­li­chere Alter­na­tive ist die Ver­wen­dung von Apa­che Air­flow, einem Open-Source-Tool zur Orches­trie­rung von Arbeits­ab­läu­fen, das die Ver­wal­tung und Über­wa­chung kom­ple­xer ETL-Pro­zesse auf ska­lier­bare und nach­voll­zieh­bare Weise ermöglicht.

Wel­che Bran­chen pro­fi­tie­ren am meis­ten von der Imple­men­tie­rung von ETL-Prozessen?

ETL-Pro­zesse sind in fast allen Bran­chen uner­läss­lich, die mit gro­ßen Daten­men­gen arbei­ten. Bei­spiele sind:

  • Finan­zen: Zur Aggre­ga­tion und Ana­lyse von Trans­ak­tio­nen, Risi­ko­ma­nage­ment und Ein­hal­tung von Vorschriften.
  • Gesund­heits­we­sen: Zur Kon­so­li­die­rung von kli­ni­schen und admi­nis­tra­ti­ven Daten und zur Ver­bes­se­rung der Ent­schei­dungs­fin­dung im Gesundheitsbereich.
  • E‑Commerce: Zur Ver­fol­gung des Kun­den­ver­hal­tens, zur Opti­mie­rung des Bestands­ma­nage­ments und zur Ver­bes­se­rung von Marketingkampagnen.
  • Logis­tik: Zur Über­wa­chung der Lie­fer­kette und zur Opti­mie­rung des Warenflusses.

ETL ermög­licht es, Roh­da­ten in stra­te­gi­sche Infor­ma­tio­nen für effek­ti­vere Geschäfts­ent­schei­dun­gen zu verwandeln.

Was sind die Kos­ten und der Zeit­auf­wand für die Imple­men­tie­rung eines ETL-Sys­tems mit Python?

Die Kos­ten und der Zeit­auf­wand für die Imple­men­tie­rung eines ETL-Sys­tems mit Python kön­nen je nach Kom­ple­xi­tät des Pro­jekts vari­ie­ren. Python ist Open-Source, was die Lizenz­kos­ten senkt. Aller­dings kön­nen die Kom­ple­xi­tät der Pipe­line, die Inte­gra­tion mit ver­schie­de­nen Sys­te­men und der Ska­lier­bar­keits­be­darf die Ent­wick­lungs­zeit beein­flus­sen. Ein­fa­chere Pro­jekte kön­nen Tage oder Wochen in Anspruch neh­men, wäh­rend groß ange­legte Imple­men­tie­run­gen Monate dau­ern kön­nen, ein­schließ­lich der Test- und Optimierungsphase.

1Exa­sol ist eine hoch­leis­tungs­fä­hige In-Memory-Ana­ly­se­da­ten­bank, die dafür ent­wi­ckelt wurde, große Daten­men­gen zu ver­ar­bei­ten und schnelle Ant­wort­zei­ten zu lie­fern. Sie wird in ETL-Pro­zes­sen ver­wen­det, da sie es ermög­licht, kom­plexe Ope­ra­tio­nen auf Daten in wesent­lich kür­ze­rer Zeit im Ver­gleich zu tra­di­tio­nel­len Daten­ban­ken durch­zu­füh­ren. Zudem machen ihre Ska­lier­bar­keit und die Inte­gra­tion mit fort­schritt­li­chen Ana­ly­se­tools sie ideal für die Echt­zeit­ana­lyse von Big Data.

Fazit

Python, kom­bi­niert mit der Leis­tungs­fä­hig­keit von Exa­sol, bie­tet eine effi­zi­ente und ska­lier­bare Lösung für die Imple­men­tie­rung von ETL-Pro­zes­sen. Die­ser Arti­kel hat die grund­le­gen­den Schritte zur Durch­füh­rung von ETL mit Python und Exa­sol ver­an­schau­licht und die Bedeu­tung jedes ein­zel­nen Schritts her­vor­ge­ho­ben: Von der Daten­ex­trak­tion über die Daten­um­wand­lung bis hin zum Laden der Daten in das Ziel­sys­tem. Mit einer ord­nungs­ge­mä­ßen Imple­men­tie­rung und einer prä­zi­sen Feh­ler­be­hand­lung kön­nen Unter­neh­men das Beste aus ihren Daten machen, um fun­dierte Ent­schei­dun­gen zu treffen.