Für den hei­ßen Monat August lie­fert Ama­zon dem auf­merk­sa­men Leser einige erfri­schende Neu­ig­kei­ten bezüg­lich Infrastruktur Ver­bes­se­run­gen, Ser­vice Erwei­te­run­gen und einer span­nen­den Launch Ankün­di­gung. Die­ser Blog­bei­trag stellt einen Aus­schnitt aus den AWS Ankün­di­gun­gen des vor­an­ge­gan­ge­nen Monats August dar, erhebt aber nicht den Anspruch auf Voll­stän­dig­keit. Das Haupt­au­gen­merk die­ser Liste liegt auf Ver­än­de­run­gen, bei denen wir von direk­tem Ein­fluss auf Kun­den im Versicherungs‑, Finanz- und Retail­be­reich aus­ge­hen. Die größ­ten Neu­ig­kei­ten die­ses Monats beinhal­ten Erwei­te­rung zu AWS Pri­v­ate­Link und ent­spre­chende neue Trai­nings­res­sour­cen, Ver­bes­se­run­gen von AWS Glue im Bereich Kos­ten­op­ti­mie­rung und Usa­bi­lity, zusätz­li­cher Sup­port von Spra­chen und Frame­works durch AWS Lambda, Inte­gra­tion von API Gate­way mit wei­te­ren Mana­ged Ser­vices und die Ver­öf­fent­li­chung von Ama­zon Bra­ket, dem ers­ten Cloud Quan­tum Com­pu­ting Service.

AWS Pri­v­ate­Link

Mit dem AWS Pri­v­ate­Link las­sen sich Sicher­heit und Zuver­läs­sig­keit des Daten­aus­tauschs zwi­schen Clou­dan­wen­dun­gen dras­tisch ver­bes­sern. Dies wird erreicht durch eine Direkt­ver­bin­dung inner­halb das AWS Netz­werks über private VPC End­punkte. Die Kom­mu­ni­ka­tion erfolgt somit nicht über das öffent­li­che Inter­net, wodurch Angriffs­vek­to­ren mini­miert und Kon­nek­ti­vi­tä­ten opti­miert wer­den können.

Auch AWS Code­De­ploy unter­stützt nun das Deploy­ment von Clou­dan­wen­dun­gen direkt ins eigene VPC über AWS Pri­v­ate­Link VPC End­points. Dadurch kann nun beim Deploy­ment von Unter­neh­mens­in­ter­nen Anwen­dun­gen auf die Benut­zung des Inter­nets, öffentlicher

AWS Com­pre­hend bie­tet neu­er­dings eben­falls die Mög­lich­keit API Anfra­gen sicher aus dem eige­nen VPC über AWS Pri­v­ate­Link VPC End­points ent­ge­gen­zu­neh­men. Hier­durch wird ins­be­son­dere die Not­wen­dig­keit von NAT Instan­zen /-Gate­ways ent­fernt, um aus einem pri­va­ten Sub­netz Anfra­gen an Ama­zon Com­pre­hend zu stellen.

Zu guter Letzt bie­tet nun auch die Private Cer­ti­fi­cate Aut­ho­rity des AWS Cer­ti­fi­cate Mana­ger die Mög­lich­keit, auf ihre API via AWS Pri­v­ate­Link VPC End­points zuzu­grei­fen. Mit der ACM Private CA las­sen sich auch private Zer­ti­fi­kate über den AWS Cer­ti­fi­cate Mana­ger verwalten.

Die dafür not­wen­di­gen End­punkte las­sen sich über die Manage­ment Kon­sole oder via CLI erstel­len und sind auch aus dem On-Pre­mise Netz­werk via Ama­zon Direct Con­nect erreichbar.

Um mehr über die viel­fäl­ti­gen Funk­tio­na­li­tä­ten von AWS Pri­v­ate­Link zu ler­nen, eig­net sich der neue digi­tale Trai­nings­kurs “Con­fi­gure and Deploy AWS Pri­v­ate­Link. In dem 1‑stündigen Kurs ler­nen Teil­neh­mer ver­schie­dene Aspekte von AWS Pri­v­ate­Link über die AWS Manage­ment Kon­sole zu kon­fi­gu­rie­ren. Der Kurs beinhal­tet Demons­tra­ti­ons­vi­deos zu ver­schie­de­nen Kon­fi­gu­ra­ti­ons­ar­bei­ten und die Anmel­dung ist kostenlos.

AWS Glue

Lange Zeit eig­nete sich AWS Glue, der Ser­ver­less, Mana­ged ETL Ser­vice von AWS, nicht zur Ver­wen­dung in Kom­bi­na­tion mit vie­len klei­nen ETL Jobs. Die Mini­mum Bil­ling Dura­tion von 10 Minu­ten pro ETL Job sowie teil­weise lange War­te­zei­ten bis zum Star­ten von Jobs hiel­ten den Ser­vice in sei­ner Funk­tio­na­li­tät zurück. Häu­fig war die Ver­wen­dung von vor­han­de­nen EMR Res­sour­cen für regel­mä­ßige und klei­nere Trans­for­ma­tio­nen zu bevor­zu­gen. Mit der Ver­öf­fent­li­chung der Ver­sion 2.0 von AWS Glue sol­len Job Starts nun kon­sis­ten­ter und bis zu 10x schnel­ler sein. Wei­ter­hin wurde die Mini­mum Bil­ling Dura­tion von 10 Minu­ten auf 1 Minute ver­kürzt, so dass sich AWS Glue nun auch für Serien von klei­ne­ren Jobs loh­nen kann.

Zusätz­lich zu die­sen Ver­bes­se­run­gen in der neuen AWS Glue Ver­sion las­sen sich nun auch Glue Work­flows zwi­schen­zeit­lich stop­pen und wie­der star­ten, sowie die maxi­mal zuläs­sige Anzahl von gleich­zei­tig lau­fen­den Work­flows fest­le­gen. Durch AWS Glue Work­flows las­sen sich auch kom­plexe ETL Stre­cken ein­fa­cher auf­bauen, ver­wal­ten und visua­li­sie­ren. Dadurch ver­bes­sert sich die Kon­trolle über den Ablauf von Glue ETL Pipe­lines, wel­che ver­schie­dene Funk­tio­na­li­tä­ten des Ser­vice wie Craw­ler und Job Trig­ger mit­ein­an­der kombinieren.

Nähere Infor­ma­tio­nen zu den Mög­lich­kei­ten kom­plexe ETL Jobs mit Glue auf­zu­bauen fin­den sich hier.

API Gate­way

Im Ama­zon API Gate­way, einem Ser­vice zur Bereit­stel­lung voll­stän­dig gema­nag­ter API Gate­ways, las­sen sich nun HTTP APIs erstel­len, wel­che Anfra­gen an AWS App­Con­fig, Ama­zon Event­Bridge, Ama­zon Kine­sis Data Streams, Ama­zon SQS und Ama­zon Step Func­tions wei­ter­lei­ten kön­nen. Dies erwei­tert die bis­he­rige Funk­tio­na­li­tät von HTTP APIs, Anfra­gen an AWS Lambda und eigene HTTP Backends zu schi­cken, erheb­lich. Bis­lang musste diese Ser­vices mit dem API Gate­way über eine eigene Appli­ka­tion oder eine Proxy Lambda Funk­tion ange­steu­ert wer­den. Durch diese neuen Inte­gra­tio­nen las­sen sich kom­ple­xere Infra­struk­tu­ren mit­un­ter erheb­lich simplifizieren.

Wei­tere Infos zu API Gate­way und den damit ver­bun­de­nen Mög­lich­kei­ten zum Auf­bau Ser­ver­lo­ser Infra­struk­tu­ren fin­den sich in der API Gate­way Doku­men­ta­tion.

AWS Lambda

Auch AWS Lambda selbst bie­tet einige inter­es­sante Neue­run­gen. So unter­stützt Lambda zum einen nun die Pro­gram­mier­spra­che Go auf Ama­zon Linux 2. Damit ver­bun­den sind sämt­li­che Vor­teile der neus­ten Ama­zon Linux Dis­tri­bu­tion, wie z.B. der von AWS ver­spro­chene Lang­zeit­sup­port für ihre aktu­ellste Linux Dis­tri­bu­tion. Auch vor­han­dene Go Lambda Funk­tio­nen, die aktu­ell noch auf Ama­zon Linux 1 lau­fen, kön­nen nun ein­fach auf Ama­zon Linux 2 migriert werden.

Res­sour­cen zur Migra­tion vor­han­de­ner Go Lambda Funk­tio­nen und wei­tere Infor­ma­tio­nen zur Ent­wick­lung mit GO in AWS Lambda fin­den sich hier.

Wei­ter­hin lässt sich nun Ama­zon Mana­ged Strea­ming for Apa­che Kafka, der Mana­ged Kafka Ser­vice von AWS, als Event Source für Lambda Funk­tio­nen aus­wäh­len. Dadurch wer­den neue Mög­lich­kei­ten zur Ver­wen­dung von Strea­ming in Ser­ver­lo­sen Anwen­dun­gen eröff­net. Bis­lang war die Anbin­dung von Strea­ming Daten nur aus Kine­sis Data Streams oder Dyna­moDB Streams möglich.

Wei­tere Infor­ma­tio­nen zur Ver­wen­dung von AWS Lambda als Con­su­mer für Ama­zon MSK fin­den sich hier.

Ama­zon Braket

Obwohl die Ver­wen­dung von Quan­ten­com­pu­tern für die übli­che Ziel­gruppe die­ses Über­sichts­bei­trags ver­mut­lich out of scope ist, sollte der offi­zi­elle Launch von Ama­zon Bra­ket den­noch Erwäh­nung fin­den. Ama­zon Bra­ket bie­tet voll­stän­dig gema­nag­tes Quan­tum Com­pu­ting, um For­schern und Ent­wick­lern die Mög­lich­keit zu bie­ten die Tech­no­lo­gie ohne grö­ßere Inves­ti­tion zu erpro­ben. In der inte­grier­ten Ent­wick­lungs­um­ge­bung las­sen sich Quan­ten­al­go­rith­men ent­wer­fen und auf simu­lier­ten Quan­ten­com­pu­tern mit ver­schie­de­nen Hard­ware­pro­fi­len tes­ten. Die dar­un­ter­lie­gen­den Sys­teme basie­ren auf Ion Trap­ped Quan­tum Com­pu­ters von IonQ und Super­con­duc­ting Qubits von Rigetti.

Der Ser­vice ist aktu­ell nur in eini­gen US Regio­nen ver­füg­bar. Für mehr Infor­ma­tio­nen zu Ama­zon Bra­ket und Quan­tum Com­pu­ting im All­ge­mei­nen eig­nen sich diese Blog­bei­träge, die Bra­ket Haupt­seite, sowie die­ser Über­sichts­ar­ti­kel.

Für wei­tere monat­li­che Updates zum Thema AWS Cloud, fol­gen Sie unse­rer Prä­senz in den sozia­len Medien, oder direkt unse­rem Blog.