Nach einer Viel­zahl von Neue­run­gen, die wäh­rend der ver­gan­ge­nen re:invent ange­kün­digt wur­den, beginnt das neue Jahr etwas ver­hal­te­ner. Nichts­des­to­we­ni­ger haben es bereits die ers­ten Ankün­di­gun­gen in die Pre­view geschafft. Die­ser Blog­bei­trag stellt einen Aus­schnitt aus den Neue­run­gen und Ankün­di­gun­gen des Monats Januar dar, erhebt aber nicht den Anspruch auf Voll­stän­dig­keit. Das Haupt­au­gen­merk liegt hier­bei auf Ver­än­de­run­gen, bei denen wir von einem direk­ten Ein­fluss auf unsere Kun­den aus­ge­hen. In die­sem Bei­trag wer­den ins­be­son­dere Ände­run­gen und Ankün­di­gun­gen der Ser­vices AWS Clean Room, AWS Lambda sowie das Net­wor­king inner­halb der AWS thematisiert.

Com­pute

Im Rah­men der Com­pute-Ser­vices stellt Lambda immer noch ein unver­zicht­ba­res Instru­ment in jeder Archi­tek­tur dar. Im ver­gan­ge­nen Monat hat das Zusam­men­spiel von AWS Lambda und SQS ein Update erfahren.

AWS Lambda

AWS Lambda und AWS SQS – Ein Com­pute Ser­vice, der auf Ereig­nisse in einer Queue reagiert und diese suk­zes­siv abar­bei­tet. Dass dies ein Pat­tern ist, wel­ches sich nur gro­ßer Beliebt­heit erfreuen kann, war ver­mut­lich bereits zum Release der bei­den Ser­vices klar. Als Ser­ver­less Com­pute Ser­vice ska­liert AWS Lambda her­vor­ra­gend, ebenso wie AWS SQS, doch diese Ska­lie­rung ist gege­be­nen­falls nicht immer wün­schens­wert und muss limi­tiert werden.

Damit eine Lambda-Funk­tion von einer SQS-Queue getrig­gert wer­den kann, wird ein soge­nann­tes „Event Source Map­ping“ erstellt. Die­ses Event Source Map­ping besteht schluss­end­lich aus Instan­zen, die die Nach­rich­ten aus der SQS-Queue lesen. Die Anzahl an Instan­zen steigt mit der Anzahl an Nach­rich­ten – ebenso sinkt sie, wenn die Anzahl an Nach­rich­ten wie­der abnimmt oder Feh­ler in der Ver­ar­bei­tung auftreten.

Um nun die Anzahl gleich­zei­ti­ger Aus­füh­run­gen zu limi­tie­ren, muss­ten bis­her die Anzahl von Auf­ru­fen die­ser Event Source Map­pings kon­trol­liert wer­den. Dies konnte durch ein soge­nann­tes „Reser­ved Con­cur­rency Limit“ erreicht wer­den, wel­ches aber schluss­end­lich zur Folge hatte, dass die Durch­lauf­zeit von Nach­rich­ten sich erhöht und die Lambda-Funk­tion mit dem „thrott­ling“ beginnt.

Diese Art der Limi­tie­rung stellte aber eigent­lich nur einen Work­around dar, wel­cher nun von Ama­zon besei­tigt wurde. Seit Januar kann nun direkt eine maxi­male Con­cur­rency gesetzt wer­den, wel­che die Anzahl der Auf­rufe selbst limitiert.

Neben den oben beschrie­be­nen, neu ein­ge­führ­ten Con­cur­rency-Limits hat Ama­zon auch die all­ge­meine Ver­füg­bar­keit der „Run­time Manage­ment Con­trols“ bekannt gege­ben. Mit der Ver­öf­fent­li­chung sind nun Updates der Run­time für Nut­zer des Ser­vices sicht­bar und wer­den als unter­schied­li­che Ver­sio­nen ange­zeigt. Dies erlaubt auch ein Roll­back zu einer älte­ren Ver­sion, falls nach einem Update eine Inkom­pa­ti­bi­li­tät zum bis­he­ri­gen Funk­ti­ons­code auf­tre­ten sollte.

Beide Neue­run­gen sind in allen Regio­nen ver­füg­bar, in denen auch AWS  Lambda ver­füg­bar ist und kön­nen ohne zusätz­li­che Kos­ten genutzt werden.

Net­wor­king

„Sorry, we are out of IP-Addres­ses!” – Ein Satz, der auf den ers­ten Blick viel­leicht erst­mal befremd­lich klingt, aber tat­säch­lich häu­fi­ger fällt als man denkt. Durch die „neue Gene­ra­tion“ von IP-Adres­sen ist aller­dings nicht nur die pure Masse an Adres­sen ver­grö­ßert wor­den. IPv6-Adres­sen bie­ten viele wei­tere Vor­teile gegen­über den klas­si­schen IPv4-Adres­sen, wie bei­spiels­weise ein ver­bes­ser­tes Rou­ting, erhöhte Sicher­heit und eine bes­sere Hea­der-Struk­tur. Auf­grund all die­ser Vor­teile erfreuen sich IPv6-Adres­sen immer grö­ße­rer Beliebt­heit und fin­den immer mehr Platz in der Welt des Inter­nets. So ergibt es nur Sinn, dass auch Ama­zon dies adaptiert.

IPv6 in AWS

IPv6-Adres­sen bie­ten nahezu nur Vor­teile gegen­über IPv4-Adres­sen, jedoch kann die Ein­füh­rung auf Unter­neh­mens­ebene sich als kom­pli­ziert gestal­ten, denn nicht jede Fire­wall und jedes Secu­rity-Tool unter­stützt beide Arten von IPs voll­stän­dig. So auch bis vor kur­zem die AWS Net­work Fire­wall, doch seit Januar unter­stützt diese nun auch IPv6-Adres­sen für Dual Stack Sub­nets, sodass sowohl IPv4- als auch IPv6-Adres­sen von und zu jedem belie­bi­gen Punkt im öffent­li­chen Inter­net, on-premises oder inner­halb eines VPCs gefil­tert wer­den können.

Pas­send zur obi­gen Ände­rung hat Ama­zon auch bekannt­ge­ge­ben, dass nun IPv6-CIDR-Blö­cke inner­halb des VPC IPAM zur Ver­fü­gung gestellt wer­den. Dies hat zur Folge, dass Kun­den inner­halb des IPAM  CIDR-Blö­cke in den Grö­ßen /52 bis /40 von Ama­zon bezie­hen kön­nen. Zuvor war dies nur über „Bring your own IP“ möglich.

Die neuen Ein­stel­lun­gen für die AWS Net­work Fire­wall sind seit Januar ver­füg­bar und die End­punkte kön­nen ohne zusätz­li­che Kos­ten genutzt werden.

Secu­rity

Wie jedes Jahr wur­den wäh­rend der re:invent eine Viel­zahl neuer Ser­vices ange­kün­digt. Mit AWS Clean Room schafft es nun der erste in die Preview.

AWS Clean Room

Wie bereits erwähnt, wurde Clean Room wäh­rend der re:invent als Neue­rung ange­kün­digt und soll die Zusam­men­ar­beit von Unter­neh­men ver­ein­fa­chen. AWS Clean Room reiht sich in die Liste der Ana­ly­tics-Ser­vices ein. Der Ser­vice erlaubt es, Daten­sätze mit bis zu fünf aus­ge­such­ten Part­nern zu tei­len, ohne die Daten phy­sisch zu kopieren.

Wei­ter­hin erlaubt Clean Room sei­nen Nut­zern, Sicher­heits­maß­nah­men zu kon­fi­gu­rie­ren und so bei­spiels­weise Queries zu kon­trol­lie­ren, den Out­put bestimm­ter Abfra­gen zu sichern und für spä­tere Ana­ly­sen eben jene Queries zu log­gen. Außer­dem bie­tet Clean Room die Mög­lich­keit, dass die Daten auch wäh­rend ihrer Ver­ar­bei­tung ver­schlüs­selt bleiben.

AWS Clean Room ist in Europa in Frank­furt, Irland, Lon­don und Stock­holm ver­füg­bar. Preis­tech­nisch berech­net Clean Room soge­nannte CRPUs/Stunde und es wird nur die benutzte Kapa­zi­tät in Rech­nung gestellt. Clean Room ska­liert hier­bei auto­ma­tisch hoch und run­ter, um den aktu­el­len Anfor­de­run­gen gerecht zu wer­den. Die Kos­ten für eine CRPU-Stunde betra­gen in Frank­furt circa 80 Cent.

Für wei­tere regel­mä­ßige Updates zum Thema AWS Cloud, fol­gen Sie unse­rer Prä­senz auf Xing und Insta­gram oder direkt unse­rem Blog.