Auch in die­sem Jahr hat AWS wie­der sei­nen Sto­rage Day im August ver­an­stal­tet und so ste­hen viele Ände­run­gen und Neu­an­kün­di­gun­gen in die­sem Monat im Zei­chen des Spei­cherns von Daten. Die­ser Blog­bei­trag stellt einen Aus­schnitt aus den Neue­run­gen und Ankün­di­gun­gen des Monats August dar, erhebt aber nicht den Anspruch auf Voll­stän­dig­keit. Das Haupt­au­gen­merk liegt hier­bei auf Ver­än­de­run­gen, bei denen wir von einem direk­ten Ein­fluss auf unsere Kun­den aus­ge­hen. In die­sem Bei­trag wer­den ins­be­son­dere auf Ände­run­gen und Ankün­di­gun­gen der Ser­vices AWS EBS, Ama­zon File Cache sowie Ama­zon Private 5G vorgestellt.

Sto­rage

Ohne seine viel­fäl­ti­gen Spei­cher­ser­vices wäre die Cloud sicher nur halb so nütz­lich, wie sie es jetzt ist. So ist es nicht ver­wun­der­lich, dass Ama­zon jedes Jahr einen Tag nur die­sen Ser­vicen wid­met. Wäh­rend des Sto­rage Days hat AWS in die­sem Jahr unter ande­rem über die Sicher­heit von Daten in der Cloud, Ama­zon EBS, den neuen Ser­vice Ama­zon File Cache so wie die Trans­fer Family gespro­chen. In den fol­gen­den Abschnit­ten möch­ten wir die dort getrof­fe­nen Ankün­di­gun­gen zusammenfassen

Ama­zon EBS

Der Ela­s­tic Block Sto­rage von Ama­zon, wel­cher unter ande­rem von EC2-Instan­zen zum Spei­chern von Daten genutzt wird, zeich­net sich durch seine schnelle Ska­lier­bar­keit, hohe Ver­füg­bar­keit und ein­fa­che Nutz­bar­keit aus. Ein wich­ti­ges Kri­te­rium bei der Nut­zung des Ser­vices stellt unter ande­rem die Siche­rung von Daten dar.

Ama­zon EBS erlaubt es der­zeit sei­nen Nut­zern, Back-Ups mit­tels EBS Snapshots zu erstel­len. Diese Snapshots ent­hal­ten alle voll­ende­ten I/O Ope­ra­tio­nen, sodass der Daten­spei­cher genau so wie­der­her­ge­stellt wer­den kann, wie er zur Erstel­lung des Back­ups war. Diese Back­ups stel­len auch einen wich­ti­gen Bau­stein in der Dis­as­ter Reco­very von busi­ness-kri­ti­schen Arbeits­ab­läu­fen dar, wie bei­spiels­weise von gro­ßen Daten­ban­ken oder Filesystemen.

Bis­her konn­ten Snapshots von EBS-Spei­chern ent­we­der indi­vi­du­ell oder als soge­nann­ter multi-volume Snapshot erstellt wer­den, wobei letz­te­res die Erstel­lung von Snapshots von meh­re­ren bzw. aller EBS-Instan­zen einer EC2 beschreibt. Wollte man nun aber nicht alle EBS-Module einer EC2-Instanz spei­chern, so musste man – im ein­fachs­ten Fall – meh­rere API-Calls durch­füh­ren, sodass nur die gewünsch­ten Back­ups gespei­chert wer­den. Das dies umständ­lich war, war auch Ama­zon bewusst und so haben sie die Mög­lich­keit ent­wi­ckelt, ein­zelne EBS-Spei­cher expli­zit von der Erstel­lung des Snapshots bereits im Vor­feld auszuschließen.

Ama­zon File Cache

Wäh­rend des Sto­rage Days wurde auch die­ses Jahr wie­der ein neuer Spei­cher-Ser­vice vor­ge­stellt: Ama­zon File Cache. Ama­zon File Cache soll ins­be­son­dere für Nut­zer eines Hybrid-Cloud Set­ups nütz­lich sein und die damit ein­her­ge­hen­den hybri­den Workloads beschleu­ni­gen und ver­ein­fa­chen. Der Ser­vice stellt einen Cache zur Ver­fü­gung, der als tem­po­rä­rer Spei­cher­ort für Daten ver­wen­det wer­den kann – sowohl auf on-premises Ser­vern als auch in der AWS. Bei der Nut­zung des Ser­vices sol­len Laten­zen von weni­gen Mil­li­se­kun­den und ein Durch­satz von meh­re­ren hun­dert GB/s mög­lich sein.

Der Ser­vice Ama­zon File Cache wird noch im Laufe des Jah­res für alle Nut­zer der AWS ver­füg­bar sein.

Com­pute

Gra­vi­ton Fast Start

Das ver­gan­gene Jahr konnte man auch als das Jahr der ARM-Pro­zes­so­ren bezeich­nen. Dies gilt nicht nur für die bekann­ten M1-Pro­zes­so­ren von Apple. Auch der AWS eigene Gra­vi­ton Pro­zes­sor hat, ins­be­son­dere im ver­gan­ge­nen Jahr, stark an Beliebt­heit gewon­nen. Dies gilt nicht nur zuletzt auf­grund der Gra­vi­ton Chall­enge, die AWS letz­tes Jahr ver­an­stal­tet hat, um Kun­den dabei zu unter­stüt­zen – und zu moti­vie­ren – ihre EC2-Instan­zen auf von Gra­vi­ton-Pro­zes­so­ren gestützte Instan­zen umzuziehen.

In die­sem Jahr geht Ama­zon nun noch einen Schritt wei­ter mit dem neuen Gra­vi­ton Fast Start Pro­gramm. In die­sem Pro­gramm sol­len Kun­den dabei unter­stützt wer­den, nicht nur ihre EC2-Instan­zen zu migrie­ren, son­dern auch ihre mana­ged Ser­vices, wel­che häu­fig auf Intel-Pro­zes­so­ren lau­fen, auf die AWS eige­nen Gra­vi­ton-Pro­zes­so­ren zu ver­la­gern. Zu den mana­ged Ser­vicen, die Gra­vi­ton gestützt lau­fen kön­nen, zäh­len unter ande­rem Far­gate, Aurora, RDS und der beliebte ser­ver­less Com­pute Ser­vice AWS Lambda.

Im All­ge­mei­nen ver­spricht AWS bei der Nut­zung von Gra­vi­ton Pro­zes­so­ren ein im Ver­gleich zur Nut­zung von Intel-basier­ten Workloads ver­bes­ser­tes Preis-Leis­tungs­ver­hält­nis. Die Migra­tion von x64-basier­ten Pro­zes­so­ren zu ARM-basier­ten Pro­zes­so­ren ist dem­entspre­chend zumeist sinn­voll, um mög­lichst kos­ten­güns­tig zu arbei­ten, aller­dings muss man erwäh­nen, dass ins­be­son­dere bei Hard­ware-nahen Pro­gram­mie­run­gen eine Migra­tion kom­pli­zier­ter sein kann.

 Networking

AWS Private 5G

AWS Private 5G ist auf den ers­ten Blick anders als andere AWS Ser­vices. Im Gegen­satz zu den vie­len Spei­cher und Com­pute Ser­vices der AWS, bie­tet AWS Private 5G die Mög­lich­keit, sein eige­nes pri­va­tes Mobil­funk­netz zu erstel­len. Was zunächst wie eine Spie­le­rei wirkt, kann in der Real­tiät durch­aus inter­es­sant sein: Ein­satz­ge­biete könn­ten bei­spiels­weise in der Anbin­dung von Sen­so­ren in einer Smart Fac­tory sein, die mit nied­ri­ger Lat­zenz Daten über­tra­gen und mit ande­ren Sys­te­men kom­mu­ni­zie­ren müs­sen oder Scan­ner und Tablets, die im Bereich der Pro­zess­au­to­ma­ti­sie­rung ein­ge­setzt werden.

Das private Mobil­funk­netz der AWS unter­stützt der­zeit, auch wenn es AWS Private 5G heißt, zum jet­zi­gen Ent­wick­lungs­zeit­punkt ledig­lich 4G LTE. Im Laufe des Jah­res soll der Ser­vice aber erwei­tert wer­den, sodass auch 5G unter­stützt wird. Der Ser­vice wird auf einer von Ama­zon ver­wal­te­ten Infrastruktur zur Ver­fü­gung gestellt, kann aber im self-ser­vice über APIs ska­liert werden.

Zunächst soll AWS Private 5G ledig­lich in drei Regio­nen in den USA ver­öf­fent­lich wer­den. AWS scheint aber zuver­sicht­lich, dass der Ser­vice in nähe­rer Zukunft auch außer­halb der USA nutz­bar sein wird.

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