Haben Sie schon ein­mal eine Prä­sen­ta­tion gese­hen, bei der eine Folie nach der ande­ren mit Tabel­len in 10pt-Schrift durch­ge­blät­tert wurde, die angeb­lich eine geschäft­li­che Frage „beant­wor­ten“ soll­ten? Oder der Pro­dukt­ma­na­ger erhält einen Bericht mit 50 inter­ak­ti­ven Dia­gram­men, die jede erdenk­li­che Auf­tei­lung der Daten ent­hal­ten. Um nichts Rele­van­tes zu ver­pas­sen, ent­schei­den sich weni­ger erfah­rene Prä­sen­ta­to­ren dafür, ihren Stake­hol­dern alles zu prä­sen­tie­ren. Keine Fil­ter. Daten kön­nen wun­der­schön prä­sen­tiert oder furcht­bar geschlach­tet wer­den, aber wie auch immer Sie sie visua­li­sie­ren, sie ste­hen sel­ten für sich allein. Daten müs­sen inter­pre­tiert werden.

Bei Riski­fied ver­wen­den wir Rmds, um den Stake­hol­dern Berichte zu lie­fern. Wir haben einige nütz­li­che interne Pakete für die Kon­sis­tenz erstellt. Eines die­ser Pakete ent­hält eine schnelle Option zum Hin­zu­fü­gen meh­re­rer Regis­ter­kar­ten für jedes Diagramm:

Im Laufe der Zeit wurde diese Option immer belieb­ter, da sie ton­nen­weise Daten erfasst (wäh­rend der Bericht ver­meint­lich kurz gehal­ten wird). Im fol­gen­den Bei­spiel sehen wir die Ver­wen­dung meh­re­rer Facetten (9) neben meh­re­ren Regis­ter­kar­ten (8) für ins­ge­samt 8 x 9 = 72 Diagramme.

Irgend­wie wird erwar­tet, dass die Betei­lig­ten ihre Zeit damit ver­brin­gen, die Daten auf der Suche nach Erkennt­nis­sen zu durch­käm­men. Wel­che Regis­ter­karte ver­hält sich anders? Wie wer­den sie alle mit­ein­an­der ver­gli­chen? Unter die­ser Daten­flut wer­den die Stake­hol­der nicht effek­tiv arbei­ten können.

Daten vs. Einblicke

Ich habe schon viele Ana­lys­ten gese­hen, die Roh­da­ten ver­ar­bei­tet haben und sie dann über den Zaun gewor­fen haben, ohne dass sie dem Stake­hol­der, der die Anfrage gestellt hat, zusätz­li­che Erkennt­nisse gelie­fert haben.

Es kommt nur allzu häu­fig vor, dass Ana­lys­ten die­sen ein­fa­chen Weg ein­schla­gen und sich dafür ent­schei­den, alle von ihnen ver­lang­ten Infor­ma­tio­nen zu prä­sen­tie­ren. In vie­len Fäl­len kann dies ein Anfän­ger­feh­ler sein, wenn ein Ana­lyst nicht die volle Ver­ant­wor­tung für die Ent­schei­dung über­neh­men will, wel­che Dia­gramme er behal­ten will und wel­che nicht. Dies führt in der Regel dazu, dass dem Stake­hol­der zu viele Daten prä­sen­tiert wer­den und er keine Chance hat, die über­ra­schen­den, auf­schluss­rei­chen und inter­es­san­ten Ereig­nisse zu erken­nen. Daten sind nicht von Natur aus wert­voll, selbst wenn große Anstren­gun­gen unter­nom­men wer­den, sie zu berei­ni­gen und zu ver­ar­bei­ten. Der Wert ergibt sich aus der Inter­pre­ta­tion der Daten und der Gewin­nung der Erkenntnisse.

Jeder Daten­ex­perte, der glaubt, dass seine ein­zige Auf­gabe darin besteht, Daten zu lie­fern, irrt sich gewal­tig. Wenn der Daten­ex­perte die Gesamt­ver­ant­wor­tung für die Gewin­nung von Erkennt­nis­sen an seine Stake­hol­der abgibt, hat dies meh­rere nega­tive Folgen:

  • Wert­volle Erkennt­nisse wer­den mög­li­cher­weise nie gewon­nen! Sie lie­gen ein­fach nur da und hof­fen, dass Ihr Stake­hol­der daten­kun­dig genug ist, um sie zu fin­den. Sicher, der Stake­hol­der mag die Pro­dukt­li­nie besit­zen und ein gro­ßes Ver­ständ­nis für die inne­ren Abläufe und die poten­zi­el­len Bezie­hun­gen haben, an denen er inter­es­siert ist, aber wie erfah­ren ist er im Data Mining? Wie wahr­schein­lich ist es, dass sie das Simpson­sche Para­do­xon bei der Arbeit erken­nen? Wie wahr­schein­lich ist es, dass sie auf der Grund­lage einer Punkt­schät­zung und ohne sta­tis­ti­sche Signi­fi­kanz vor­ei­lige Schlüsse zie­hen? Ihr Fach­wis­sen sollte Ihnen einen Vor­sprung ver­schaf­fen. Wenn Sie sich also nicht die Zeit neh­men, um die Erkennt­nisse zu extra­hie­ren, ist die Wahr­schein­lich­keit groß, dass es nicht dazu kommt. 
  • Fal­sche Schluss­fol­ge­run­gen – jedes Mal, wenn sich jemand Daten ansieht, vor allem wenn es sich um einen Stake­hol­der han­delt, der selbst am Spiel teil­nimmt, wird er vor­ein­ge­nom­men sein, um zu bewei­sen, wie erfolg­reich seine frü­he­ren Maß­nah­men waren. Wenn das pas­siert, haben Sie einen lan­gen Weg vor sich. Indem Sie die Ver­ant­wor­tung für die Gewin­nung aller Erkennt­nisse abge­ben, geben Sie dem Stake­hol­der die Mög­lich­keit, Mus­ter zu erken­nen, die völ­lig im Bereich des Rau­schens lie­gen („Oh, der vierte Anstieg von links – das ist defi­ni­tiv auf unsere Mar­ke­ting­kam­pa­gne zurück­zu­füh­ren“). Natür­lich kön­nen Sie spä­ter ver­su­chen, diese Behaup­tun­gen zu wider­le­gen, aber ange­nehme Erzäh­lun­gen sind schwer zu zerstören.

Sie haben gerade den bes­ten Teil der Ana­lyse und Ihre Chance, zu glän­zen, ver­lo­ren. Eines der größ­ten Unter­schei­dungs­merk­male zwi­schen einem guten und einem groß­ar­ti­gen Daten­ex­per­ten ist der Ein­blick, den er aus den Daten destil­lie­ren kann. Eine Unmenge von Daten? Nicht sehr hilf­reich. Tri­viale Aus­sa­gen, die Ihnen jeder Prak­ti­kant in der Bran­che erzäh­len könnte? Das ist nicht das, wofür Sie bezahlt wer­den. Letz­ten Endes wird man an der Fähig­keit gemes­sen, durch neues Ver­ständ­nis und neues Ler­nen einen Mehr­wert zu schaf­fen. Das Auf­de­cken neuer Infor­ma­tio­nen und das Aus­spre­chen von Emp­feh­lun­gen ist der beste Weg, um Ihren Wert unter Beweis zu stel­len – tra­gen Sie dazu bei, indem Sie Wis­sen hin­zu­fü­gen, das dem Unter­neh­men sonst nicht zur Ver­fü­gung stünde.

Wor­auf ist zu achten?

Sie müs­sen einen Ein­blick gewin­nen. Sie müs­sen dem Unter­neh­men etwas mit­tei­len, was es sonst nicht gewusst hätte, um einen neuen Wert zu schaf­fen. Ein erfah­re­ner, wert­vol­ler Daten­ana­lyst oder ‑wis­sen­schaft­ler kann die Geschichte hin­ter den Daten auf­bauen, Ein­bli­cke zei­gen, die sonst nicht bekannt wären, und Emp­feh­lun­gen aussprechen

Bei Riski­fied bedeu­tet dies, dass drei wesent­li­che Dinge in jedem Bericht ent­schei­dend sind:

  • Über­sichts­ta­bel­len – Wenn Sie große Men­gen an Roh­da­ten bereit­stel­len müs­sen (meh­rere Betei­ligte, die jeweils unter­schied­li­che Aspekte betrach­ten), müs­sen Sie eine ein­fa­che Tabelle/Darstellung mit den wich­tigs­ten Kenn­zah­len aus den ein­zel­nen Regis­ter­kar­ten erstel­len. So kann jeder Betei­ligte schnell einen Blick auf die Über­sichts­ta­belle wer­fen, um zu sehen, wel­che Regis­ter­karte von Inter­esse ist.
  • Schluss­fol­ge­run­gen – jeder Bericht muss einen aus­führ­li­chen Abschnitt mit Schluss­fol­ge­run­gen ent­hal­ten. Alle inter­es­san­ten Diagramme/Ergebnisse/Analysen, die in den Schluss­fol­ge­run­gen nicht über­sicht­lich zusam­men­ge­fasst sind, wer­den im Laufe der Zeit ver­ges­sen. Dies ist in der Regel der wich­tigste Abschnitt des Berichts, und wir wol­len immer sicher­stel­len, dass jeder Teil der Ana­lyse min­des­tens eine Schluss­fol­ge­rung enthält.
  • Emp­feh­lun­gen – Wenn der Analyst/Datenwissenschaftler den geschäft­li­chen Kon­text gut genug ver­steht und seine Schluss­fol­ge­run­gen aus­sa­ge­kräf­tig sind, kann er dies in Emp­feh­lun­gen für die Inter­es­sen­ver­tre­ter des Unter­neh­mens umset­zen. Das ist nicht immer der Fall, aber die Fähig­keit, die Erkennt­nisse in kon­krete Emp­feh­lun­gen umzu­set­zen, ver­bes­sert die Wir­kung und den Ein­fluss eines Berichts erheb­lich. Das Feh­len von Geschäfts­emp­feh­lun­gen (oder Emp­feh­lun­gen, die nicht umsetz­bar sind) führt zu wesent­lich weni­ger wirk­sa­men Berichten.

Und schließ­lich soll­ten Sie sich jedes Mal, wenn Sie ein ana­ly­ti­sches Pro­jekt mit einem Bericht als Haupt­ar­beits­er­geb­nis abschlie­ßen, die fol­gende Frage stel­len: „Was sind die wich­tigs­ten Dinge, die jemand, der die­sen Bericht liest, ver­ste­hen sollte? Was ist etwas Neues, das ich gefun­den habe?“ Stel­len Sie sicher, dass diese Erkennt­nisse klar for­mu­liert sind. Eine zusätz­li­che Stunde, die Sie damit ver­brin­gen, Ihr Pro­jekt für die betref­fen­den Inter­es­sen­grup­pen zu inter­pre­tie­ren (d. h. in einer Spra­che, die sie ver­ste­hen), kann den ent­schei­den­den Unter­schied ausmachen.

Quelle: medium.com