Viele Unter­neh­men stre­ben danach, daten­ge­steu­ert zu wer­den, aber ein gro­ßer Teil von ihnen kon­zen­triert sich nur auf die tech­ni­schen Aspekte von Daten und betrach­tet sie in ers­ter Linie als tech­ni­sches Gut. Folg­lich kon­zen­trie­ren sich ihre Inves­ti­tio­nen und Initia­ti­ven häu­fig auf tech­no­lo­gie­ori­en­tierte Maß­nah­men. Es ist jedoch wich­tig zu erken­nen, dass Tech­no­lo­gie nur ein Mit­tel zum Zweck ist.

Ich glaube, dass es ent­schei­dend ist, 4 grund­le­gende Fra­gen zu klä­ren, bevor man sich in den detail­lier­ten tech­ni­schen Umset­zungs­plan stürzt:

  • Warum soll­ten wir Daten in unse­rer Orga­ni­sa­tion nut­zen? Mit ande­ren Wor­ten: Wel­chen Nut­zen kön­nen Daten für unsere Orga­ni­sa­tion bringen?
  • Wer sind die wich­tigs­ten Inter­es­sen­grup­pen, die an der Arbeit mit Daten betei­ligt sind? Diese Gruppe deckt ein brei­tes Spek­trum ab, dar­un­ter Geschäfts­an­wen­der, Füh­rungs­kräfte, Kun­den sowie tech­ni­sche Rol­len wie Daten­in­ge­nieure und Datenwissenschaftler.
  • Wel­cher sys­te­ma­ti­sche Ansatz kann gewählt wer­den, um Roh­da­ten in einen greif­ba­ren Wert zu ver­wan­deln? Die­ser Pro­zess beinhal­tet einen schritt­wei­sen Plan, wie man aus Daten Wert schöp­fen kann.
  • Wie kön­nen wir unsere daten­ge­steu­er­ten Bestre­bun­gen effek­tiv umset­zen? Dazu gehört die Inte­gra­tion von Tech­no­lo­gie und einer soli­den Daten­ver­wal­tungs­pra­xis, die die Daten­per­spek­tive mit den über­grei­fen­den Geschäfts- und Unter­neh­mens­zie­len in Ein­klang bringt.

In die­sem Arti­kel gehe ich näher auf diese zen­tra­len Fra­gen ein und erkläre, wie eine gut defi­nierte Daten­stra­te­gie eine ent­schei­dende Rolle dabei spie­len kann, dass die Ant­wor­ten auf diese Fra­gen naht­los mit den stra­te­gi­schen Zie­len und Pro­jek­ten Ihres Unter­neh­mens übereinstimmen.

Und warum?

Ich plä­diere stets dafür, die Beweg­gründe für Ihre daten­ge­steu­er­ten Manage­men­tam­bi­tio­nen zu ermit­teln. Was macht die Arbeit mit Daten so wert­voll? Die Beant­wor­tung der Frage nach dem „Warum“ hilft dabei, die poten­zi­elle Ren­dite Ihrer bevor­ste­hen­den Daten­pro­jekte abzu­schät­zen. Die Klä­rung Ihrer Daten­am­bi­tio­nen ist eine wert­volle Ori­en­tie­rungs­hilfe für zahl­rei­che nach­fol­gende Entscheidungen.

Ein häu­fig ver­wen­de­tes Modell zur Dar­stel­lung von Wert­trei­bern ist die B2B- und B2C-Wert­py­ra­mide von Bain & Com­pany. Zu den Wert­trei­bern, die ich häu­fig in Daten­pro­jek­ten ein­setze, gehören:

  • Trans­pa­renz – Nut­zung von Dash­boards, um eine trans­pa­rente und objek­tive Sicht auf die Unter­neh­mens­me­tri­ken zu bie­ten. Ein gut aus­ge­ar­bei­te­ter Mar­ke­ting­be­richt kann bei­spiels­weise kri­ti­sche Kam­pa­gnen­me­tri­ken für ein brei­tes Publi­kum von Ver­mark­tern und Kam­pa­gnen­be­tei­lig­ten trans­pa­rent machen.
  • Kos­ten­sen­kung – Report­ing-Tools ermög­li­chen eine ein­ge­hende Ana­lyse der Pro­zess­leis­tung und erleich­tern die Iden­ti­fi­zie­rung von Berei­chen, in denen Kos­ten­ein­spa­run­gen mög­lich sind.
  • Inte­gra­tion – Daten­pro­jekte ermög­li­chen die Inte­gra­tion von Daten aus ver­schie­de­nen Quel­len und schaf­fen so neue Per­spek­ti­ven und Erkennt­nisse. Diese Inte­gra­tion kann dazu bei­tra­gen, Anoma­lien zu erken­nen und durch­gän­gige Pro­zess­ein­bli­cke zu liefern.
  • Ver­füg­bar­keit – Prompt­ge­steu­erte KI-Tools (oder Chat­bot-Schnitt­stel­len) sind prak­tisch immer erreich­bar, so dass Sie rund um die Uhr Infor­ma­tio­nen abfra­gen können.
  • Zeit­er­spar­nis – KI-gesteu­erte Anwen­dun­gen auto­ma­ti­sie­ren häu­fig sich wie­der­ho­lende Auf­ga­ben, die in gro­ßen Men­gen anfal­len. So kön­nen sie bei­spiels­weise Ser­vice-Desk-Tickets auto­ma­tisch den rich­ti­gen Mit­ar­bei­tern zuwei­sen oder die Stim­mung in den sozia­len Medien in einem über­sicht­li­chen Dash­board zusammenfassen.
  • Nach­hal­tig­keit – Daten­ge­steu­erte Tools kön­nen ESG-bezo­gene Metri­ken auf der Grund­lage inter­ner und exter­ner Daten­quel­len auf­zei­gen. Dies hilft Orga­ni­sa­tio­nen, ihre Nach­hal­tig­keits­ziele voranzutreiben.

Ich möchte die Frage nach dem „Warum“ anhand kon­kre­ter Anwen­dungs­sze­na­rien beant­wor­ten. Beschrei­ben Sie kon­kret das Sze­na­rio, in dem Sie Daten ver­wen­den möch­ten und wel­chen Wert diese haben wer­den. Dies wird spä­ter dabei hel­fen, her­aus­zu­fin­den, „wer“ die Daten in wel­chem Pro­zess ver­wen­den wird.

Wer?

Die Beant­wor­tung der Frage „Wer“ hilft bei der Beur­tei­lung des kul­tu­rel­len Kon­texts Ihrer aktu­el­len und geplan­ten Orga­ni­sa­tion. Daten allein kön­nen kei­nen Wert schaf­fen; Sie brau­chen Men­schen, die Ihr Unter­neh­men zu Daten­er­kennt­nis­sen füh­ren und auf der Grund­lage daten­ge­stütz­ter Ergeb­nisse Maß­nah­men ergrei­fen. Das Ver­ständ­nis Ihrer poten­zi­el­len Daten­nut­zer ist wich­tig, um fun­dierte Ent­schei­dun­gen in Bezug auf Tools, Infrastruktur und den Auf­bau einer daten­ge­steu­er­ten Kul­tur tref­fen zu können.

Hier sind einige Bei­spiele für kul­tu­relle Merk­male, die die Ant­wor­ten auf die spä­te­ren Fra­gen „Was“ und „Wie“ beein­flus­sen werden:

  • Soft­ware Craf­ting DNA – Ist es in Ihrem Unter­neh­men Tra­di­tion, eigene Soft­ware zu ent­wi­ckeln und zu pfle­gen? Pla­nen Sie, wei­ter­hin in die Ent­wick­lung zu inves­tie­ren? In die­sem Fall könnte die Zusam­men­ar­beit mit einem inter­nen Data-Engi­nee­ring-Team eine kluge Ent­schei­dung sein.
  • IT-Out­sour­cing-Kul­tur – Ist Ihr Unter­neh­men daran gewöhnt, IT-Lösun­gen aus­zu­la­gern? Wenn ja, emp­fehle ich, einen „Kauf“-Ansatz in Erwä­gung zu zie­hen, anstatt interne Lösun­gen zu entwickeln.
  • Raum für Eigen­in­itia­tive – Wird in Ihrem Unter­neh­men die Eigen­in­itia­tive der Mit­ar­bei­ter geför­dert? Wenn ja, wäre es von Vor­teil, eine Kul­tur der Daten­selbst­be­die­nung zu för­dern, in der die Mit­ar­bei­ter ihre eige­nen Erkennt­nisse gewin­nen können.
  • Spe­zia­li­sier­tes Fach­wis­sen – Ver­fügt Ihr Unter­neh­men über ein­zig­ar­ti­ges Fach­wis­sen, das anderswo nur schwer zu fin­den ist? In die­sem Fall würde es sich loh­nen, diese Berei­che zu iden­ti­fi­zie­ren und in spe­zia­li­sierte, maß­ge­schnei­derte Daten­pro­dukte zu investieren.
  • Spe­zia­li­sier­tes tech­ni­sches Wis­sen – Ist im Unter­neh­men bereits spe­zia­li­sier­tes tech­ni­sches Wis­sen zu daten­be­zo­ge­nen The­men wie Cloud, Daten­ban­ken oder Daten­pipe­lines vor­han­den? Der Rei­fe­grad des Unter­neh­mens in sol­chen tech­ni­schen Berei­chen ist ent­schei­dend für die Wahl der rich­ti­gen Datenplattform.
  • Ana­ly­ti­sche Basis – Sind Tabel­len­kal­ku­la­tio­nen für die Ent­schei­dungs­fin­dung in Ihrem Unter­neh­men bereits gang und gäbe? Dann wäre es eine gute Idee, diese Nut­zer einen Schritt wei­ter zu brin­gen und ihnen aus­ge­reif­tere Werk­zeuge zur Ver­fü­gung zu stel­len, mit denen sie bes­sere und tie­fere Ana­ly­sen durch­füh­ren können.

Was?

Im Gro­ßen und Gan­zen kön­nen die „Was“-Fragen anhand der grund­le­gen­den Schritte der DIKW-Pyra­mide beant­wor­tet wer­den, die den Pro­zess der Ver­ede­lung von Roh­da­ten zu Weis­heit beinhal­tet, indem man die Stu­fen von Infor­ma­tion und Wis­sen durchläuft

Ich ziehe es vor, diese all­ge­mei­nen Pha­sen in drei leicht unter­schied­li­che Kom­po­nen­ten zu unterteilen:

  • Daten­pro­dukte: In der „Was“-Phase ist es wich­tig, die spe­zi­fi­schen Daten­pro­dukte zu ermit­teln, die zur Erleich­te­rung der in der „Warum“-Phase beschrie­be­nen Anwen­dungs­fälle erfor­der­lich sind. Diese Daten­pro­dukte kann man sich als wie­der­ver­wend­bare Daten­sätze vor­stel­len, die bei­spiels­weise Infor­ma­tio­nen über Bestel­lun­gen, Rech­nun­gen oder Kun­den enthalten.
  • Daten-Tools: Ein ent­schei­den­der Aspekt der „Was“-Phase ist die Bestim­mung der Tools, die von den vor­ge­se­he­nen Daten­per­so­nen (wie in der „Wer“-Phase ermit­telt) ein­ge­setzt wer­den sol­len. Beur­tei­len Sie, ob Ihre Anwen­dungs­sze­na­rien spe­zi­elle sta­tis­ti­sche Tools erfor­dern oder ob Sie daten­ge­steu­erte Algo­rith­men naht­los in bestehende digi­tale Anwen­dun­gen inte­grie­ren kön­nen. Das Kon­zept der Daten­nutz­bar­keit ist eng mit der Aus­wahl der Daten­tools verbunden.
  • Roh­da­ten: Es ist auch wich­tig, die Roh­da­ten zu bestim­men, die für die Erstel­lung der iden­ti­fi­zier­ten Daten­pro­dukte erfor­der­lich sind. Die Iden­ti­fi­zie­rung von Roh­da­ten und Daten­pro­duk­ten ist oft ein ite­ra­ti­ver Pro­zess, bei dem die Ver­füg­bar­keit von Roh­da­ten die Schaf­fung neuer Daten­pro­dukte anregt und umgekehrt.

Nach­dem Sie nun ein umfas­sen­des Ver­ständ­nis sowohl der Inputs (Roh­da­ten) als auch der Out­puts (Daten­pro­dukte) haben, kön­nen Sie mit der Ermitt­lung der not­wen­di­gen Daten­um­wand­lun­gen fort­fah­ren, die tech­nisch als „Pipe­lines“ bezeich­net wer­den und zur Umwand­lung von Roh­da­ten in diese Pro­dukte erfor­der­lich sind. In die­ser Phase ist es beson­ders wich­tig, die mit die­sen Pipe­lines ver­bun­de­nen funk­tio­na­len Anfor­de­run­gen zu erfas­sen. Bei­spiele für funk­tio­nale Anfor­de­run­gen sind:

  • Fri­sche der Daten: Bestim­men Sie den gewünsch­ten Aktua­li­täts­grad für Ihre Daten­pro­dukte. Benö­ti­gen Sie Infor­ma­tio­nen in Echt­zeit, oder reicht eine stünd­li­che Aktua­li­sie­rung aus?
  • Daten­vo­lu­men und Geschwin­dig­keit: Beur­tei­len Sie die Daten­men­gen, die umge­wan­delt und inte­griert wer­den müs­sen, sowie die Geschwin­dig­keit, mit der diese Daten­men­gen wachsen.
  • Daten­viel­falt: Ermit­teln Sie die Viel­falt der Roh­da­ten­quel­len, die umge­wan­delt wer­den müs­sen. Berück­sich­ti­gen Sie, ob diese Quel­len haupt­säch­lich aus struk­tu­rier­ten Daten in rela­tio­na­len Daten­bank­sys­te­men (RDBMS) bestehen oder ob sie auch unstruk­tu­rierte Daten­ty­pen wie Doku­mente, Videos und Bil­der umfassen.

Wie?

Nach­dem Sie nun Klar­heit über die Ant­wor­ten auf die Fra­gen „Warum“, „Was“ und „Wer“ haben, müs­sen Sie sich im nächs­ten Schritt mit dem „Wie“ befas­sen. In die­ser Phase legen Sie die opti­male tech­ni­sche Archi­tek­tur fest und ent­wi­ckeln Stra­te­gien für die effek­tive Ver­wal­tung Ihrer Orga­ni­sa­tion im Lichte die­ser neuen daten­ge­steu­er­ten Möglichkeiten.

Tech­no­lo­gie

Ziel ist es, tech­ni­sche Pro­dukte zu fin­den, die Ihren Zie­len ent­spre­chen und mit den Aspek­ten „Warum“, „Was“ und „Wer“ Ihres Unter­neh­mens har­mo­nie­ren. So wäre es bei­spiels­weise unprak­tisch, sich für maß­ge­schnei­derte, ent­wick­lungs­zen­trierte Daten­an­sätze zu ent­schei­den, wenn Sie keine Stra­te­gie zur Inter­na­li­sie­rung von Ent­wick­lungs­ka­pa­zi­tä­ten inner­halb Ihrer Orga­ni­sa­tion haben.

Bei der Ein­rich­tung einer Daten­platt­form muss eine Reihe von tech­no­lo­gi­schen Ent­schei­dun­gen sorg­fäl­tig geprüft wer­den. Diese Liste ist zwar nicht erschöp­fend, zeigt aber einige wich­tige Kom­pro­misse auf:

  • Kau­fen vs. Bauen: Es ist wich­tig, klar abzu­gren­zen, wel­che Kom­po­nen­ten Ihrer Daten­platt­form intern erstellt wer­den soll­ten und wel­che sich bes­ser zum Kauf oder zur Miete eig­nen. Lösun­gen für bereits gelöste Pro­bleme neu zu erfin­den, bringt oft wenig Nut­zen, wäh­rend die Schaf­fung eines Allein­stel­lungs­merk­mals (USP) inner­halb Ihrer Platt­form von gro­ßem Vor­teil sein kann. Natür­lich spie­len bei die­sen Ent­schei­dun­gen auch die Kos­ten und die Leis­tungs­fä­hig­keit der Dienste und Tools eine wich­tige Rolle.
  • Art der Daten­um­wand­lung: Über­le­gen Sie, wer die Fähig­keit zur Inte­gra­tion und Trans­for­ma­tion von Daten benö­tigt. Wenn Ihre Ziel­be­nut­zer Daten­in­ge­nieure sind, die mit gro­ßen Daten­men­gen arbei­ten, ist die Ver­wen­dung von Tech­no­lo­gien wie Spark mit Python oder Scala für Pipe­lines eine sinn­volle Wahl. Für weni­ger kom­plexe Sze­na­rien sind Low-Code-Lösun­gen oder SQL mög­li­cher­weise bes­ser geeig­net. Auch die erfor­der­li­che Daten­ak­tua­li­tät spielt bei die­ser Ent­schei­dung eine Rolle, da bestimmte Pipe­line-Tech­no­lo­gien für Echt­zeit­sze­na­rien gut geeig­net sind, andere hin­ge­gen nicht.
  • Com­pu­ting-Engine: Das Volu­men und die Art Ihrer Daten sowie die Anfor­de­run­gen an die Aktua­li­tät bestim­men die Wahl der Com­pu­ting-Engine. Die Ver­wen­dung umfang­rei­cher Big-Data-Rechen­leis­tung für kleine Daten­sätze erweist sich in Bezug auf Kos­ten und Leis­tung oft als inef­fi­zi­ent. Dar­über hin­aus wird die Umwand­lung unstruk­tu­rier­ter Daten vor dem Laden in ein rela­tio­na­les Daten­bank­ma­nage­ment­sys­tem (RDBMS) in der Regel als kon­tra­pro­duk­tiv ange­se­hen. In sol­chen Fäl­len ist eine Daten­ver­ar­bei­tungs­ar­chi­tek­tur, die ein Lake­house-Mus­ter unter­stützt, mög­li­cher­weise bes­ser geeignet.
  • Cloud oder On-Premises: Ähn­lich wie bei der Ent­schei­dung „Kau­fen oder Bauen“ ist es wich­tig zu beur­tei­len, wel­che Teile Ihrer Daten­platt­form für die Cloud geeig­net sind und wel­che nicht. Zu den zu berück­sich­ti­gen­den Fak­to­ren gehö­ren die Cloud-Vision und der Rei­fe­grad Ihres Unter­neh­mens. Ana­ly­sie­ren Sie außer­dem die künf­ti­gen Betriebs­aus­ga­ben (Opex), die mit Cloud-Diens­ten ver­bun­den sind, im Ver­gleich zu den tra­di­tio­nel­len Inves­ti­ti­ons­aus­ga­ben (Capex) von On-Premises-Lösungen.
  • Inte­gra­tio­nen: Die Erleich­te­rung eines naht­lo­sen Daten­flus­ses zur rich­ti­gen Zeit an den rich­ti­gen Ort inner­halb Ihres Unter­neh­mens ist für die Wert­schöp­fung von ent­schei­den­der Bedeu­tung. Daher ist die Defi­ni­tion von Daten­in­te­gra­ti­ons­mus­tern ein ent­schei­den­der Schritt. Zu den gän­gi­gen Optio­nen gehö­ren der Daten­zu­griff über APIs, Daten­bank­ver­bin­dun­gen oder die Erstel­lung von Daten­the­men in Streaming-Pipelines.

Tech­ni­sche Ent­schei­dun­gen wer­den durch die Rea­li­sie­rung einer Daten­platt­form umge­setzt, die aus den Daten einen Wert schöpft. Diese Daten­platt­form umfasst eine Mischung aus tech­ni­schen Pro­duk­ten: (Cloud-)Dienste, Stan­dard-Soft­ware­pro­dukte und maß­ge­schnei­derte tech­ni­sche Lösun­gen. Die­ser resul­tie­rende Soft­ware-Stack sollte die Kri­te­rien erfül­len, die not­wen­dig sind, um die in der Ant­wort auf die „Warum“-Frage genann­ten Ziele zu erreichen.

Data Manag­ment

Die Schaf­fung einer soli­den tech­no­lo­gi­schen Grund­lage ist ein ent­schei­den­der Schritt bei der Ein­füh­rung von Daten­in­itia­ti­ven in Ihrem Unter­neh­men. Ein effek­ti­ves Daten­ma­nage­ment ist der Dreh- und Angel­punkt, der den nach­hal­ti­gen Erfolg Ihrer umfas­sen­den Daten­prak­ti­ken gewähr­leis­tet. Im Rah­men einer ehr­gei­zi­gen daten­ge­steu­er­ten Orga­ni­sa­tion kom­men meh­rere Schlüs­sel­fak­to­ren für das Data Manage­ment ins Spiel:

  • Rol­len und Zustän­dig­kei­ten: Ein zen­tra­ler Aspekt der Daten­ver­wal­tung ist die Schaf­fung eines kla­ren Modells, das die Rol­len und Zustän­dig­kei­ten für die Daten­ver­ar­bei­tung fest­legt. Die­ser Rah­men beant­wor­tet die grund­le­gende Frage: Wer ist für bestimmte Daten ver­ant­wort­lich? Sobald diese Struk­tur defi­niert ist, wird fest­ge­legt, wer für Anfra­gen zu bestimm­ten Daten­sät­zen oder für die Lösung von Daten­qua­li­täts­pro­ble­men zustän­dig ist. Die Daten­ver­ant­wort­li­chen arbei­ten jedoch nicht iso­liert. Ein RACI-Modell kann zum Bei­spiel zur Ergän­zung und Erfül­lung von Rol­len und Ver­ant­wort­lich­kei­ten erstellt werden.
  • Daten­qua­li­tät: Die Effek­ti­vi­tät eines jeden daten­ge­steu­er­ten Pro­dukts oder einer nach­fol­gen­den Tech­no­lo­gie­nut­zung hängt von der zugrunde lie­gen­den Qua­li­tät der Daten ab. Eine wesent­li­che Daten­ver­wal­tungs­pra­xis dreht sich um die stän­dige Über­wa­chung der Daten­qua­li­tät. Die Daten­ei­gen­tü­mer (wie im vori­gen Punkt erwähnt) sind auf­ge­for­dert, Maß­nah­men zur Ver­bes­se­rung der Daten­qua­li­tät einzuleiten.
  • Daten­ent­de­ckung: Unab­hän­gig davon, ob die Daten­ver­wal­tung dezen­tral oder zen­tral erfolgt, sollte jedes Daten­ver­wal­tungs­team einen umfas­sen­den Über­blick über die ver­schie­de­nen im Unter­neh­men vor­han­de­nen Daten­ele­mente haben. Es wer­den Initia­ti­ven ergrif­fen, um sicher­zu­stel­len, dass die Mit­ar­bei­ter im gesam­ten Unter­neh­men wis­sen, wo sie bestimmte Daten­sätze fin­den können.
  • Unter­stüt­zende Daten­pro­zesse: Die umfang­rei­che Arbeit mit Daten ist oft mit arbeits­in­ten­si­ven Pro­zes­sen ver­bun­den. Zu die­sen Pro­zes­sen gehö­ren die Ver­wal­tung des Daten­zu­griffs (Ein­ho­lung der Zustim­mung der Daten­ei­gen­tü­mer zum Zugriff auf bestimmte Daten­sätze), die gemein­same Nut­zung von Daten (gemein­same Nut­zung von Daten­pro­duk­ten mit ande­ren) und die Doku­men­ta­tion der Datensicherheit.

Auch wenn das pri­märe Ziel des Daten­ma­nage­ments nicht tech­no­lo­gie­ge­steu­ert ist, kön­nen Tools die Rei­fung von Daten­ma­nage­ment­prak­ti­ken erheb­lich beschleu­ni­gen. Diese Tools umfas­sen ein brei­tes Spek­trum, von Daten­ka­ta­lo­gen zur Visua­li­sie­rung von Daten­mo­del­len über Daten­qua­li­täts-Tools zur Über­wa­chung des Daten­qua­li­täts­sta­tus bis hin zu spe­zi­fi­schen Tools zur Erleich­te­rung ver­schie­de­ner Daten­pro­zesse. Auch wenn die ver­schie­de­nen Anbie­ter diese Tools unter­schied­lich posi­tio­nie­ren, ist das zugrunde lie­gende Kon­zept weit­ge­hend im Meta­da­ten­ma­nage­ment verwurzelt.

Daten-Stra­te­gie

Ich emp­fehle die Ein­füh­rung einer agi­len Daten­stra­te­gie, da es unrea­lis­tisch ist, zu erwar­ten, dass die Ant­wor­ten auf die Fra­gen „Warum“, „Wer“, „Was“ und „Wie“ über län­gere Zeit­räume sta­tisch blei­ben und sich oft über Wochen oder Monate hin­weg ändern. Auch wenn die Bereit­schaft zur Ver­än­de­rung geför­dert wird, kann es eine Her­aus­for­de­rung sein, einen umfas­sen­den Über­blick über alle dyna­mi­schen Ele­mente zu behal­ten. Des­halb rate ich dazu, eine Methode zu wäh­len, die die Ver­bin­dun­gen zwi­schen „Warum“, „Wer“, „Was“ und „Wie“ greif­bar macht.

Die von mir bevor­zugte Stra­te­gie basiert auf der Ver­wen­dung einer ein­fa­chen, aber unglaub­lich leis­tungs­fä­hi­gen „digi­ta­len Plan­ta­fel“ mit drei ver­ti­ka­len Bahnen:

  • Wie: Diese Spur kon­zen­triert sich auf tech­ni­sche Pro­dukte wie Pipe­lines, Com­pu­ter­res­sour­cen, Daten­ban­ken und Daten­ver­wal­tungs­in­itia­ti­ven, die das anschlie­ßende „Was“ und „Warum“ erleich­tern.
    Was: Die­ser Bereich bezieht sich auf Daten­pro­dukte, die die not­wen­di­gen Daten für die Umset­zung von Anwen­dungs­sze­na­rien ent­hal­ten.
    Warum: In die­sem Bereich iden­ti­fi­zie­ren Sie die Wert­trei­ber, zu denen die Anwen­dungs­fälle beitragen.

Außer­dem emp­fehle ich, die Ele­mente auf der rech­ten Seite der Pla­nungs­ta­fel mit den zuge­hö­ri­gen Per­so­nas (dem „Wer“) zu beschrif­ten. Auf diese Weise wird sicher­ge­stellt, dass der gelie­ferte Wert mit der Kul­tur und DNA Ihres Unter­neh­mens übereinstimmt.

Indem Sie die Ver­bin­dun­gen von links nach rechts zie­hen, kön­nen Sie die Bezie­hun­gen zwi­schen den Wert­trei­bern und den unter­stüt­zen­den Initia­ti­ven schnell erfas­sen. Die­ser stra­te­gi­sche Ansatz erleich­tert es, Unter­stüt­zung für trans­for­ma­tive „Wie“-Projekte zu gewin­nen, die letzt­end­lich einen erheb­li­chen Wert für den „Warum“-Aspekt lie­fern werden.

Schluss­fol­ge­run­gen

In die­sem Arti­kel habe ich gezeigt, dass daten­ge­steu­er­tes Manage­ment über die rein tech­ni­sche Imple­men­tie­rung einer Daten­platt­form hin­aus­geht. Durch die Beant­wor­tung von vier Kern­fra­gen – dem „Warum“, „Wer“, „Was“ und „Wie“ – kön­nen wir erken­nen, wie tech­ni­sche Imple­men­tie­run­gen und Daten­ma­nage­ment-Initia­ti­ven mit den brei­te­ren Wert­trei­bern des Unter­neh­mens in Ein­klang ste­hen. Eine gut defi­nierte Daten­stra­te­gie spielt eine ent­schei­dende Rolle bei der Wah­rung die­ser Aus­rich­tung und stellt sicher, dass die kul­tu­relle Har­mo­nie zwi­schen tech­ni­schen Imple­men­tie­run­gen und der DNA des Unter­neh­mens erhal­ten bleibt.

Quelle: medium.com